Abu Schalem

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Werke mit
Abu Schalem
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Ardistan und Dschinnistan II

Abu Schalem (arabisch: Vater des Friedens) ist ein früherer, verstorbener Maha-Lama von Ardistan und der Vorsitzende der "Dschemma der Toten" und der "Dschemma der Lebenden".

[Er] war in ein sehr bescheidenes, ungebleichtes Hanfgewebe gekleidet, hatte Strohsandalen an den Füßen und trug auf dem Kopfe [...] ein ebenso einfaches, weißes Tuch, unter dem das silberglänzende Stirnhaar [...] in krausen Wellen hervorgebrochen und dann im Tode weitergewachsen war. Es hatte sich in der Mitte geteilt und hing in zwei geflochtenen Strähnen bis auf den Gürtel nieder.

Ein starker, silberglänzender Bart wallte über Brust und Leib herab. Abu Schalem sieht der Darstellung des Perserkönigs Kyros auf einem Gemälde, das Kara Ben Nemsi einmal sah, sehr ähnlich. (Ich habe einmal ein Gemälde gesehen, welches Kyros, den Großen, darstellte, in der Vollkraft des ersten Mannesalters und auf der Höhe seines Ruhmes. Als ich nun jetzt vor dem berühmtesten, gerechtesten und gütigsten der Maha-Lamas stand und seinen herrlichen Kopf auf mich wirken ließ, hätte ich in die Worte ausbrechen mögen: "Das sind die Züge des großen Perserkönigs! So, genau so würde er ausgesehen haben, wenn er das Alter erreicht hätte, in dem dieser Maha-Lama gestorben ist!"[1])[2] Die Augen der präparierten Leiche bestanden aus drei verschiedenen Steinen, welche die bläulich weiße Hornhaut, die blauschwarze Iris und die kohlschwarze und doch durchsichtige Pupille bildeten.

Abu Schalem ist der Maha-Lama, dem in der Sage vom Maha-Lama-See ein Teufelspakt und ungeheure Grausamkeiten nachgesagt werden; tatsächlich jedoch hat er im Auftrag des Mir von Dschinnistan die Vorratskammern in der "Stadt der Toten" angelegt und die Brunnenengel errichtet. Er wird als der berühmteste, gerechteste und gütigste aller Maha-Lamas bezeichnet.

In der "Dschemma der Lebenden" erwacht er zum Leben und führt den Vorsitz in der Verhandlung gegen den Mir von Ardistan, den er nach dessen Selbstanklage entlastet. Danach begibt er sich zurück auf seinen Platz in der "Dschemma der Toten" und versteinert wieder.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Ardistan und Dschinnistan II, S. 260.
  2. Gemeint ist wohl das Bild "Kyros" von Sascha Schneider.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.