Agnes zu Salm-Salm

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Agnes Prinzessin zu Salm-Salm, geboren als Agnes Elisabeth "Winona" Leclerq Joy (* 25. Dezember 1840 in Swanton, Franklin County, Vermont, USA; † 20. Dezember 1912 in Karlsruhe) begann ihre Karriere als Zirkusreiterin in Havanna auf Kuba, später wurde sie Schauspielerin. Auf Feldzügen in den USA, Mexiko und Frankreich diente sie als Krankenschwester. Agnes benutzte mehrere Namen: Winona ist ihr indianischer Rufname, den ihr die indianische (Irokesen-?)Großmutter gab. Als junge Schauspielerin nannte sie sich Agnes Leclerq nach dem zweiten Vornamen ihres Vaters; ihr korrekter Familienname war aber Joy.

Leben[Bearbeiten]

Abraham Lincoln und die Familie Joy hatten gemeinsame Vorfahren. Auf einem der Empfänge, die er als Präsident für seine Offiziere gab, lernte Agnes den Prinzen Felix zu Salm-Salm kennen. 1862 heiratete die 22-Jährige den zwölf Jahre Älteren in erster Ehe 1862 in Washington, D.C. heimlich und ohne elterlichen Segen.

Nach ihrer Hochzeit begleitete sie den Prinzen als Krankenschwester (allerdings noch ohne jede Ausbildung) und einzige Frau auf die Schlachtfelder des Amerikanischen Bürgerkriegs (1862–1865), in dem ihr Mann im Dienst der Nordstaaten kämpfte, und in die kaiserliche Armee von Maximilian I. in Mexiko (18661867). Als ihr Ehemann zu sieben Jahren Festungshaft auf San Juan de Ulúa verurteilt worden war, erreichte Agnes, vor Benito Juárez auf Knien um Gnade flehend, 1867 die Freilassung ihres Mannes.

Nach Deutschland zurückgekehrt, ließ sie sich zunächst an der Universität Bonn zur Krankenschwester weiterbilden und durfte ihren Mann im Jahr 1870 aufgrund persönlicher Beziehungen wieder als Krankenschwester (mit dem Salär eines Hauptmanns) auf die französischen Schlachtfelder im Deutsch-Französischen Krieg begleiten. Prinz Felix fiel noch im selben Jahr in der Schlacht bei Gravelotte, und Agnes brachte den Leichnam in Begleitung einer Eskorte in seine westfälische Heimat zurück.

Als Witwe lebte sie später einige Zeit zunächst in der Schweiz und in Italien und sammelte Geld für Armeehospitäler. In zweiter Ehe heiratete sie 1876 in Stuttgart den englischen Edelmann Charles Heneage (* 1841; † 1901) aus Lincolnshire. Heneage war Diplomat am Hof von Baden. Die Ehe wurde allerdings noch vor 1899 wieder geschieden. In diesem Jahr ging sie nach New York, um auch dort Geld für Hospitäler zu sammeln. Ihren Lebensabend verbrachte sie in ihrem Wohnhaus in Karlsruhe.

Werke[Bearbeiten]

  • Zehn Jahre aus meinem Leben – 1862–1872. Drei Bände. Stuttgart 1875.

Agnes zu Salm-Salm bei Karl May[Bearbeiten]

Werke mit
Agnes zu Salm-Salm
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Waldröschen

Prinzessin Salm ist in Karl Mays Roman Waldröschen eine Bekannte von Kurt Helmers. Er hat sie bereits in Darmstadt und in Wien getroffen und begegnet ihr während der Belagerung in der Nähe von Queretaro, wo er erklärt:

"Ich wußte, daß Sie treu zu Ihrem Herrn Gemahl halten, wie dieser treu zu dem Kaiser hält. Ich habe Ihr Schicksal mit dem allerregsten Interesse verfolgt."
[...]
Diese Dame war die Prinzessin Salm, die Gemahlin jenes braven Prinzen Salm, welcher als treuer Adjutant des Kaisers die letzte, unglücklichste Phase des mexikanischen Kaiserreiches mit durchlebte und durchlitt. Beide, er und seine Frau, hingen mit größter Hingebung an Max, aber alle ihre Bemühungen, eine Aenderung seines Schicksales herbeizuführen, erwiesen sich leider als vergeblich.[1]

Sie hatte ein Gespräch mit Benito Juarez, um - erfolglos - um das Leben des Kaisers zu bitten, und reagiert bestürzt, als sie erfährt, dass Helmers auf der Seite Juarez' agiert.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Waldröschen. In: Karl Mays Werke, S. 15349 f. (vgl. KMW-II.8, S. 3718 f.).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.

Weblinks[Bearbeiten]