Arabisch

Aus Karl-May-Wiki
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Die arabische Sprache gehört zu den semitischen Sprachen. Sie ist auch Sprache des Islams und wurde mit dessen Verbreitung eine der Weltsprachen. Die moderne arabische Standardsprache beruht auf dem klassischen Arabisch, das auch bei der Abfassung des Korans verwendet wurde, und unterscheidet sich stark von den gesprochenen Varianten des Arabischen.

Karl May und die arabische Sprache[Bearbeiten]

Eingeschränkter Wortschatz, teils verunglückte Syntax und Grammatik seiner "arabischen" Sprachproben lassen vermuten, dass Karl May sich im Wesentlichen der Vokabeln und Redewendungen aus Reiseliteratur und Wörterbüchern bediente. Zudem sprechen Mays eigenwillige Wortschöpfungen und Schreibweisen gegen eine darüber hinausgehende Kenntnis der arabischen Sprache und Schrift.[1]

Einige Beispiele:

  • "Scheich", die übliche, eingedeutschte Schreibweise, verwendet May 32-mal, dagegen 5-mal die dt./engl./franz. Variante "Scheikh"; das ganz unübliche "Scheik" hingegen 3.804-mal, obwohl gerade diese Schreibung zu einer falschen Aussprache ("k") des Schlusskonsonanten "ch" verführen muss.
  • "Khawass" verleitet in umgekehrter Weise (101-mal) im Anlaut zur Aussprache "ch", wo "k" richtig wäre.
  • Schwankend ist die Schreibweise bei "Khabir" (92-) und "Chabir" (42-mal); besonders auffallend innerhalb des Bandes "Orangen und Datteln".
  • Wird in "Ethar" 12-mal das stimmlose "th" noch angedeutet, so wird in "Dahabie[h]" 184-mal sowie in "Durra[h]" 10-mal das stimmhafte "dh" im Anlaut nicht deutlich. Vollends unkenntlich wird dagegen mit "sch" das "th" in "Lischam" 2-mal wiedergegeben.
  • "Bazar" (45-mal) und "Fezzan" (5-mal) entsprechen der korrekten Aussprache mit stimmhaftem "s"; zusätzlich kommt das eingedeutschte "Basar" 13-mal vor.
  • Besonders groß ist die Vielfalt bei "Fatiha" (2-mal), das auch als "Fathcha" (6-), "Fatcha" (10-), "Fatha" (8-), "Fattha" (3-) , "Fathah" (2-) und "Fathha" (20-mal) erscheint; hier wird deutlich, dass ein durchgängiges Konzept einer Umschrift fehlt.

(Anzahl der Fundstellen nach Karl Mays Werke (Digitale Bibliothek) – allerdings sind eigenmächtige Änderungen/Korrekturen von Setzern und Verlegern nicht auszuschließen.)

Trivia[Bearbeiten]

Für Generationen von Arabisten und Orientalisten war das Werk Karl Mays der entscheidende Anstoß ihrer Berufswahl.

Wer nie Karl May gelesen hat, sollte die Finger vom Fach lassen. Gewiß, der Sachse schrieb aus einer eurozentrischen, um nicht zu sagen herablassenden Perspektive. Aber das ist nicht entscheidend. Um sich ein Leben lang mit dem Orient zu befassen, bedarf es starker Bilder, einer Sehnsucht, einer Legende.[2]

Ein potentieller Übersetzer von Mays Werken ins Arabische war Neghib Gargour.

Literatur[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. "Ich spreche und schreibe: Französisch, englisch, italienisch, spanisch, griechisch, lateinisch, hebräisch, rumänisch, arabisch 6 Dialekte, persisch, kurdisch 2 Dialekte, chinesisch 2 Dialekte, malayisch, Namaqua, einige Sunda-Idiome, Suaheli, Hindostanisch, türkisch und die Indianersprachen der Sioux, Apachen, Komantschen, Snakes, Uthas, Kiowas nebst dem Ketschumany 3 südamerikanische Dialekte. Lappländisch will ich nicht mitzählen." – So schreibt allerdings Karl May in einem Brief vom 2. November 1894 an seinen Leser Carl Jung.
  2. Karl May im Fach in ZEIT ONLINE vom 6. Januar 1995.
  3. Der Artikel übersieht, dass kara bereits im näherliegenden Türkisch "schwarz" bedeutet.
  4. Die zunächst starke Abhängigkeit und die fortschreitende Verselbstständigung fasst Fn. 9 zusammen: Etwa 80 % der fremdsprachlichen Ausdrücke in ›Leïlet‹ stammen aus Brehm; in Karl May: Die Gum. In: Frohe Stunden. 2. Jg. (1878); Reprint der Karl-May-Gesellschaft. Hamburg 1971, sind es 60 %; in Karl May: Die Rose von Sokna. In: Deutsche Gewerbeschau. 1. Jg. (1878/79); Reprint in: Karl May: Der Krumir. Seltene Originaltexte Bd. 1. Hrsg. von Herbert Meier. Hamburg/Gelsenkirchen 1985, sind es 40 %; ...
  5. Heißt es in der Einleitung noch, [d]ie Durchsicht verschiedener Werke von Gerhard Rohlfs ergab einige verblüffende Analogien, besonders in seinem Reisebericht über seinen ersten Aufenthalt in Marokko und ebenso in seinem bekanntesten Buch über die Durchquerung Afrikas, kommt der Artikel zu dem Resümee, [a]bschließend bleib[e] festzustellen, daß die Gleichungen und Übereinstimmungen zwischen May und Rohlfs nicht die Bedingungen einer Quellenverifizierung erfüllen. ... Nach dem derzeitigen Stand der Untersuchungen komm[e] Rohlfs als Quelle Mays jedenfalls nicht in Frage.

Weblinks[Bearbeiten]