Armin Kausen

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Dr. Armin Kausen (* 10. Januar 1855; † 15. März 1913) war ein katholischer Journalist. Er war der Chefredakteur der Wahrheit in Leutkirch und später der Herausgeber der Allgemeinen Rundschau. Wochenschrift für Politik und Kultur in München.

Armin Kausen und Karl May[Bearbeiten]

Armin Kausen wurde von Heinrich Keiter am 10. Juli 1897 in Landshut über die Kolportageromane Karl Mays in Kenntnis gesetzt.[1]

Im Mai 1900 wurde in der von Kausen geleiteten Zeitschrift Wahrheit Heinrich Rodys befürwortender Artikel Karl May's gesammelte Reiseerzählungen veröffentlicht.[2]

Am 28. Mai 1910 veröffentlichte Dr. Kausen selbst in seiner Allgemeinen Rundschau den Artikel Unerquickliche Debatten über Schundliteratur im bayerischen Landtag, welche dort am 20. und 21. Mai stattfanden. In einem beigefügten Wort über Karl May zeigte er sich als May-Gegner:

[...] daß Karl May als doppelzüngiger literarischer Charakter entlarvt wurde, ist keineswegs liberalen oder protestantischen Kritikern zu verdanken, sondern in allererster Linie das Verdienst des früheren Chefredakteurs der "Kölnischen Volkszeitung", Dr. Hermann Cardauns. In dessen Fußtapfen ist mittlerweile auch P. Ansgar Pöllmann getreten. Der Herausgeber der "Allgemeinen Rundschau" [...] hat die Schwärmerei für Karl May niemals mitgemacht, stand vielmehr der Begeisterung wie der Reklame für Karl May stets mit nüchterner Reserve gegenüber.[3][4]

Mays eben erwähnter Gegner Ansgar Pöllmann veröffentlichte am 25. Juli 1910 in der Zeitschrift Über den Wassern den Artikel

Zwei, die's nicht gewesen sein wollen. 1. Karl May und der "Gral" / 2. Armin Kausen und Karl May.

Darin wird der Rundschau-Artikel vom 28. Mai erwähnt, aber auch der Rody-Aufsatz in Armin Kausens Wahrheit von 1900. Pöllmanns Kommentar dazu:

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.[5]

Auf diesen Artikel des Paters reagierte Kausen am 13. August mit dem Artikel Gegen die Literaturnörgler in der Allgemeinen Rundschau. Darin heißt es, dass Ansgar Pöllmann seine Anti-May-Artikel am 22. November 1909 vergeblich der Rundschau angeboten habe.[6]

Eine Antwort Pöllmanns darauf, die den Titel Noch einmal: Armin Kausen und Karl May trug, blieb vermutlich ungedruckt.[7]

Armin Kausens weitere Entgegnung Zum Streit um Karl Mays Reiseerzählungen erschien am 17. September 1910 in der Allgemeinen Rundschau. Darin heißt es:

Was Dr. Rody   v o r   z e h n   J a h r e n   über Karl Mays Reiseerzählungen geschrieben hat, würde er, wenn er heute noch lebte, wahrscheinlich nur in wesentlicher Abschwächung wiederholen, wie ja auch andere Leute ihre Anschauungen über Karl May mehr und mehr revidiert haben.[8]

Weitere Äußerungen Armin Kausens zu Karl May sind nicht bekannt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 67.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik II, S. 335.
  3. Hatzig: Streiflichter zur Kontroverse May - Pöllmann, S. 279
  4. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 161.
  5. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 225.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 263 f.
  7. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 264.
  8. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 311.

Literatur[Bearbeiten]

  • Ansgar Pöllmann: Kritische Spaziergänge. XVIII. Zwei, die's nicht gewesen sein wollen. Von P. Ansgar Pöllmann, O.S.B. 1. Karl May und der "Gral". 2. Armin Kausen und Karl May.. In: Über den Wassern. Halbmonatschrift für schöne Literatur. Münster. Hrsg.: Dr. P. Expeditus Schmidt. Dritter Jahrgang, Heft Nr. 14, S. 493-495.

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.


Weblinks[Bearbeiten]

KMChronik winz frontal.jpg Die fünfbändige Karl-May-Chronik ist ein Standardwerk der Karl-May-Forschung. KMChronik winz.jpg

Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik I bis V. Sonderbände zu den Gesammelten Werken.
Karl-May-Verlag BambergRadebeul 2005/2006. ISBN 978-3-7802-0170-6
Sie ist erhältlich beim Karl-May-Verlag.