Baruch Silberglanz

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Werke mit
Baruch Silberglanz
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Ulane und Zouave

Baruch Silberglanz ist ein jüdischer Pfandleiher und Altwarenhändler. Er ist der Ehemann von Sulamith sowie der Vater von Elias und Gamaliel Silberglanz. Er hat eine große Körperkraft.

[Er ist sehr lang,] eine Gestalt, welche Einen zum Fürchten hätte bringen können [...] Er war nur mit einem schmutzigen Hemde, einer noch schmutzigeren Unterhose und einem kattunenen Kaftan bekleidet, welcher seit Dezennien als Hand- und Wischtuch gedient zu haben schien. Aller Schmutz und jede Fettigkeit, mit welcher die Finger seines Besitzers jemals in Berührung gekommen waren, war an ihm abgestrichen und auf ihn abgelagert worden.
[... Er] konnte den Glauben erwecken, daß er zu den gebräuchlichen Abbildungen des Todes Modell gesessen habe. Sein glänzend nackter Schädel zeigte nicht die Spur eines Haares. Unter seiner weit hervorstehenden Stirn lagen die Augen in tiefen Höhlen [...] Wangen waren nicht mehr vorhanden; die Haut legte sich lederartig an die Backenknochen fest und sank dann gänzlich in die Mundhöhle ein, um sich an den zahnlosen Kinnladen wieder zu erheben und da zwei Lippen zu bilden, aus denen jede Farbe längst verschwunden war. Der Hals war lang und so dürr, daß man seine einzelnen Theile deutlich sehen konnte. Die Brust, welche aus dem Hemdenschlitz hervorblickte, zeigte die ganze Häßlichkeit eines Gerippes. Auch die Hände und die bloßen Füße, welche unbekleidet auf der unteren Sophakante lagen, glichen ganz den Extremitäten eines Verstorbenen, einer Leiche.
Nur Eins war es, was nicht zum Modell des Sensenmannes paßte, die Nase. Diese stach nämlich so lang, scharf und spitz aus dem eingefallenen Gesicht hervor, daß man darüber hätte erschrecken können [...]
Obgleich er mosaischen Glaubens und also ein Sohn desjenigen Stammes war, dessen Angehörigen gern den vollen Bart zu tragen pflegen, hielt er sein Gesicht stets vollständig glattrasirt. Er hatte seinen ebenso triftigen wie geheimnißvollen Grund dazu.

Baruch war einst Schreiber beim Vater des Illo von Flakehpa-Ociului in der Walachei. Gegen die Familie von Flakehpa-Ociului schmiedet er Rachepläne, da Illo Grundstücke für Eisenbahnbauten enteignet hatte, auf denen Baruch Hypothekensicherheiten liegen hatte, so dass er große Verluste erlitt. Sein Ziel ist es, die Familie von Flakehpa-Ociului zu ruinieren. Das scheint ihm auch zu gelingen, denn die von Flakehpa-Ociului sind bei Baruch Silberglanz so hoch verschuldet, dass sie sich für Festlichkeiten jeweils kurzfristig und für hohe Miete ihr Tafelgeschirr bei ihm ausleihen müssen.

Auch die Familie von Wilden will Baruch Silberglanz vernichten. Franz von Wilden fällt dadurch in Baruchs Hände, dass er, um fällige Wechsel einzulösen, eine Wechselunterschrift fälscht, was Baruch bemerkt.

Zu Bertha Brand besteht eine geheimnisvolle Beziehung, da der Ring, den von Wilden von ihr hat und den er an Baruch verpfändete, wohl eine besondere Bedeutung hat, die nur Baruch und seine Familie kennen.

Der skrupellose Jude ist auch Einbrecher, allerdings nur, um seine Außenstände ohne Verlust einzutreiben, wenn die Gläubiger nicht zahlen. Sein wucherisches Geschäftsgebaren rechtfertigt Baruch Silberglanz ausführlich mit der Rolle, die die Gesellschaft den Juden aufgezwungen hat.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.