Bedachtsamkeit (Gedicht)

Aus Karl-May-Wiki
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Bedachtsamkeit ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Bedachtsamkeit.
  Sei ruhig; stürme, stürme nicht!
Warum sollst du dich überstürzen?
  Thu recht und billig deine Pflicht;
Du kannst die Zeit doch nicht verkürzen.
  Sei ruhig; dräng dich nicht voran!
Es gilt, die edle Kraft zu sparen.
  Wer diese Kraft nicht zügeln kann,
Der wird mit ihr nicht glücklich fahren.
  Sei ruhig, doch versäume nichts!
Es darf sich keine Lücke zeigen.
  Willst du empor zum Quell des Lichts,
Hast du behutsam aufzusteigen.
  Sei ruhig, immer unbeirrt!
Laß dich von Andern nicht bethören;
  Denn wer sich selber untreu wird,
Der ist von ihnen leicht zu stören.
  Sei ruhig, wenn das Ende naht!
Bist du nicht zaghaft wie so Viele,
  So bringt die letzte, schwerste That
Auf Engelsschwingen dich zum Ziele.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 321 und 322 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Der Verbrecher ist nicht als Abschaum der Menschheit zu behandeln, sondern als das öffentlich hervorgetretene Symptom einer Krankheit, an welcher der ganze Organismus leidet. Zu diesem Organismus gehörst auch du. Nach vollbrachter Buße ist der Sünder wenigstens ebenso rein, wie Derjenige, dessen Fehler nicht gerichtet worden sind.[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 321 f.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 323.

Weblinks[Bearbeiten]