Camilla Toulmin

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Camilla Dufour Toulmin, nach ihrer Hochzeit Camilla Dufor Crosland (* 9. Juni 1812 in Aldermanbury, London, † 16. Februar 1895 in East Dulwich, London), war eine britische Dichterin. Sie war auch unter dem Namen Mrs. Newton Crosland bekannt.

Camilla Toulmin und Karl May[Bearbeiten]

Karl May erwähnt Camillla Toulmin und zitiert ihr Gedicht Klage des blinden Mädchens (The Blind Girl’s Lament; Übersetzer unbekannt ) in dem im Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer erschienenen Buch der Liebe.

''Die Liebe ist herrisch, wo ihre Kraft herausgefordert wird, und sie wohnt nicht in einer Seele, welcher durch Naturanlage solche Kraft nicht eigen ist oder der sie im Wohlleben versiechte, aber ihr eigenstes Wesen ist doch: selige Ruhe, selige Selbstgenüge, tiefste Befriedigung, die wie ein kraftvoller Athemzug in reiner Luft den ganzen Menschen, Leib und Seele, im innersten Grunde des Seins ernährt und erquickt. Welchem Menschenkinde sie fehlt, dem kann nicht der Ausruf gelten: "ich habe gelebt," denn die Liebe ist eben das Leben, ohne ihr ist das Letztere nicht möglich, und da sich in der Liebe der Geschlechter der beglückende und beseligende Einfluß der göttlichen Himmelskraft am deutlichsten zeigt, so giebt es wohl keine größere Entsagung, als das Verzichten auf diese Liebe oder die Entbehrung jener Zuneigung, welche Mann und Weib wie für Ewigkeiten vereinigt. Das ist es, was der englische Dichter Toulmin so ergreifend in seinem "Blinden Mädchen" schildert:
'S ist nicht, weil ich die Vögelein,
Die Blumen nicht kann seh'n,
'S ist nicht, weil ird'sche Schönheit mir
Ein traumhaft Phänomen;
Nicht, weil verschlossen mir der Raum
Des Himmels blau und rein,
Des Berges Haupt, der Welle Schaum,
Daß ich so seufz' und wein'!
Die Vögel, deren Lied so voll
Mir tönt und süß und rein,
Die eben sollen von Gestalt
Nicht alle lieblich sein;
Die schönsten Blumen, sagen sie,
Entlockt dem Erdenschooß,
Sind meine Lieblingsblumen nicht -
Nein, kalt und düftelos!
Mein kleiner Bruder führet mich
Zum Veilchen thaugetränkt;
Kenn' seinen sanft-vorsicht'gen Tritt,
Das Händchen, das mich lenkt;
Der Mutter Wort ist sanft und süß,
Musik ihr Nein und Ja,
Der ganze Luftkreis athmet Lieb',
Wenn Eins von Beiden nah'.
Mein Vater zieht mich an sein Herz,
Um mich den Arm er flicht,
Und küßt sein armes, blindes Kind -
Sein theuerstes er spricht!
Dann geht mir's wie ein Stich durch's Herz
So jäh - ich seufz' und wein',
Und denk': der Lieb' in's Aug' zu schau'n,
Wie glorreich muß es sein!

Weblinks[Bearbeiten]