Christus in der Hölle

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Sascha Schneider: Christus in der Hölle

Christus in der Hölle, auch Christus in der Vorhölle genannt, ist ein Bild Sascha Schneiders. Er schuf es mit Kohle und Blei auf Karton in den Maßen 256 × 188 cm. Das Werk ist nicht signiert.

Geschichte[Bearbeiten]

Sascha Schneider schuf dieses Bild im gleichen Zeitraum wie zahlreiche andere Kartons, die zu seinen ersten Erfolgen gehörten, wie z. B. Judas Ischariot, Der Anarchist, Der Mammon und sein Sklave, Das Gefühl der Abhängigkeit und Der Gedanke an das Unendliche.

Trotzdem wollte der Künstler diesen Karton ursprünglich nicht zusammen mit den anderen ausstellen, weil dieses Bild eine Bewegung darstellt, die den anderen fehlt.[1]

Heute befindet sich das Werk im Kulturhistorischen Museum (früher: Kaiser-Friedrich-Museum) in Magdeburg.

Motiv[Bearbeiten]

Die "Höllenfahrt Christi" wird in der christlichen Ikonographie, insbesondere der Ostkirchen, sehr häufig als Osterbild dargestellt. Christi Höllenfahrt findet sich bereits in den altkirchlichen Bekenntnissen in den Worten hinabgestiegen in das Reich des Todes zwischen Tod und Auferstehung. Nach alten Traditionen zerstört Christus hier die Macht des Teufels und erweckt die Verstorbenen zum Leben.

Schneider zeigt in seinem Bild auf der linken Seite die befreiten Seelen, die sich ihrem Erlöser zuwenden. Auf der rechten Seite, dem größeren Teil des Kartons, ist die Macht des Bösen dargestellt. Ganz hinten ist der Tod zu sehen, davor der Höllenfürst mit Fledermausflügeln, von Teufeln umgeben. Ganz vorn sieht man die Schlange als Symboltier des Teufels; Christus zertritt ihr den Kopf.

Kritiken[Bearbeiten]

Annelotte Range bemerkt in ihrer Dissertation:

Die Darstellung weist neben der Schlange in Gestalt eines thronenden gekrönten Herrschers eine zweite Höllenmacht auf. Deren Existenz kann der Phantasie Schneiders entstammen, läßt sich aber auch aus dem apokryphen Nikodemusevangelium erklären, in dem zwei Höllenmächte auftreten, Satan und Hades, die zuweilen auch in der Ikonenmalerei verbildlicht wurden. [...] Für die fledermausflügelige Figur im Rücken des Höllenfürsten, die mit einer Sense einen Nachen vorwärts stakt, war das Vorbild offensichtlich der Fährmann Charon aus Dantes Divina Commedia [...], die auf die Ikonographie der Höllendarstellungen vielfach anregend gewirkt hat. [...] Innerhalb der Gruppe der Höllenmächte befremdet ein Elefant, der ein positiv aufgefaßtes Symboltier ist und sogar als Erbfeind der Schlange gilt.[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Range: Zwischen Max Klinger und Karl May, S. 25.
  2. Range: Zwischen Max Klinger und Karl May, S. 24 f.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]