Das Gauklerschiff. Die Irrfahrten der Argonauten

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Das Gauklerschiff. Die Irrfahrten der Argonauten ist ein Kolportageroman von Robert Kraft, der 1912 im Dresdner Roman-Verlag in 60 Lieferungen erschien.

Inhalt[Bearbeiten]

Nach einem Schiffbruch verschlägt es Georg Steevenbrock an Bord eines Schiffes, auf dem die reiche Helene Neubert als Patronin herrscht. Die exzentrische Dame, die auch ihre Nichte Ilse bei sich hat, hat an Bord eine Reihe von Originalen, die sogennanten Exklusiven, sowie eine Menge Tiere um sich geschart. Georg bleibt als Waffenmeister an Bord der "Argos". Helenes Bruder sitzt wegen Mordes unschuldig im Gefängnis, weiß aber von einem großen Schatz, den man nach seiner Entlassung heben will. Dazu kommt es aber nicht, da er im Gefängnis verstirbt. Der Schatz wird zu dem von Kapitän Satin, genannt Kapitän Satan, einem Gegenspieler der "Argos", gehoben, nachdem er Kenntnis davon erhalten hatte.

Im Laufe der Zeit nehmen die Argonauten eine Reihe weiterer Reisegefährten auf, darunter auch einen hellseherisch begabten Sternseher, durch den man unterirdische Wasserstraßen entdeckt und eine ganze Gruppe Kinder, die man zu Schiffsjungen ausbildet.

Stevenbrock und die Argonauten geraten schließlich in das Blickfeld eines Geheimbundes, der ihnen mehrfach Rückzugsorte als Basen anbietet, darunter auch ein großes Gebiet an einem See in Sibirien. Hier treffen die Argonauten erneut mit herrschsüchtigen Amazonen zusammen, denen sie bereits früher begegnet sind und es kommt zu einem Krieg mit diesen.

Steevenbrock versucht später auch, sich von dem Geheimbund loszusagen, was aber nicht funktioniert. Am Ende söhnt er sich mit diesem wieder aus. Die "Argos" findet ihr Ende bei einer Katastrophe, einem sogenannten Seebären (eine Art Tsunami), der das Schiff kentern lässt, kurz nachdem Helene Neubert verstorben ist. Die Besatzung kann sich jedoch retten, nur der Matrose Hans fehlt.

Jahre später ist Georg Steevenbrock Senatsmitglied in Neuorleans und besitzt eine große Reederei. Er heiratet die inzwischen erwachsene Ilse Neubert und für die Hochzeitsreise kommen auch die Argonauten, die inzwischen für seine Reederei in aller Welt arbeiten oder in einer von Steevenbrock angelegten Siedlung leben, nochmals zusammen. Die Hochzeitsreise führt auch zum Grab Helenes, wo man auf den verwilderten, totgeglaubten Hans findet, der nach dem Tod der Patronin heimlich beim Grab zurückgeblieben war und nun im Kreise seiner früheren Kameraden verstirbt.

Diverses[Bearbeiten]

Robert Kraft schob in den Roman mehrere kurze Erzählungen ein, deren Personal er dann zum Teil in der Handlung weiterverwendete:

Ein zur normalen Handlung des Romans gehörender Abschnitt wurde zudem später als eigenständige Erzählung Wie ich als Schiffskoch fuhr neu veröffentlicht.

Der Roman ist zunächst in der Ich-Form aus Sicht von Georg Stevenbrock erzählt, später wechselt die Perspektive auch in die dritte Person und hin zu Schilderungen aus der Sicht des neuen Besatzungsmitgliedes Ewald Ebert.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Der Roman erschien 1912 im Dresdner Roman-Verlag in 60 Lieferungen, 1918 wurde der Roman von der Mitteldeutschen Verlagsgesellschaft G. m. b. H. veröffentlicht, 1919 folgte dort eine weitere Variante, 1922 und 1924 erschien der Roman im Verlagshaus Freya G. m. b. H.

1978 startete der Prisma-Verlag eine überarbeitete Neufauflage. Vom ersten Band wurden 10.000 Exemplare gedruckt, es kam aber zu einem Rechtsstreit mit dem Karl-May-Verlag, da Prisma die noch bestehende Schutzfrist nicht beachtet hatte. 9.000 Exemplare des Bandes wurden daher nach einem Gerichtsbeschluss vernichtet und die Reihe nicht fortgesetzt.

1994 veröffentlichte Hobby-Nostalgie-Druck den Roman als Reprint in 60 Heften.</ref>[1]

2016 erschien ein kurzer Auszug unter dem Titel Leipziger Fischerstechen in Nummer 105 von Karl May in Leipzig.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Umfassende, reich illustrierte Bibliographie zum 100. Todestag, Leipzig & Wien, 2016, S. 743.