Deine Welt (Gedicht)

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Deine Welt ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Deine Welt.
Denk stets an dich! Nie darfst du dich vergessen.
  Wer sich vergißt, denkt immer nur an sich.
Es wurde deine Welt dir zugemessen
  Niemals für dich und dennoch nur für dich.
Nimm sie nur hin! Sie ist ja ganz dein Eigen,
  Und dennoch soll sie nicht dein Eigen sein.
Nie darf sie dir sich unterthänig zeigen,
  Und trotzdem ist sie dein, nur immer dein.
Wer an sich denkt und seine Welt bezwingt,
Macht sich zur Gabe, die der Welt er bringt.
Vergiß dich ganz! Nie darfst du an dich denken.
  Wer an sich denkt, vergißt sich ganz und gar.
Strebst du, in deine Welt dich zu versenken,
  Wird sie nur dir, doch nur für Andre klar.
Gieb sie nur hin! Du darfst sie nicht behalten,
  Denn dann, erst dann nimmst du Besitz von ihr.
Hör niemals auf, als Herr sie zu verwalten,
  Denn keinen Augenblick gehört sie dir.
Wer sich vergißt und in die Welt versenkt,
Hat sich und sie dem Herrn zurückgeschenkt.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf Seite 226 enthalten. Der auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Die Zahl der Unmündigen kann nicht ausgesprochen werden; es giebt nur einen einzigen Mündigen: Gott.[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 226.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 227.

Weblinks[Bearbeiten]