Der Scout

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Handelnde Personen in
Der Scout

Alter Jüngling
Atanasio
Avat-vila
Pater Benito
Cortesio
Davis
Der flinke Hirsch
Gambusino
Gibson (Scout)
Fred Harton
Ich-Erzähler
Inda-nischo
Lange
Will Lange
Bankier Ohlert
William Ohlert
Old Death
Oyo-koltsa
Sam
Josy Tailor
Uhlmann
Agnes Uhlmann
Sohn Uhlmann
Winnetou
Winnetous Onkel
nur erwähnt:
General Grant
Taube des Westens
Winnetous Onkel


Handlungsorte

Matagorda
La Grange
Mexiko
Estanzia del Caballero
Mapimi
Chihuahua

Der Scout. Reiseerlebniß in Mexico von Karl May ist eine Reiseerzählung Karl Mays.

Textgeschichte[Bearbeiten]

Der Text erschien erstmals Dezember 1888 bis August 1889 im Deutschen Hausschatz im Verlag Friedrich Pustet.[1] Dies ist die einzige bekannte Ausgabe dieser Fassung zu Mays Lebzeiten.

Der Karl-May-Verlag Bamberg brachte 1961 eine Bearbeitung der Erzählung unter dem Titel Der alte Kundschafter im May-Sammelband Old Shatterhand und Winnetou heraus. Noch im gleichen Jahr erschien eine Lizenzausgabe bei der Deutschen Buchgemeinschaft.

1977 wurde der Erstdruck im Reprint der Karl-May-Gesellschaft Der Scout / Deadly Dust wiederveröffentlicht. 1997 erfolgte eine erweiterte Auflage dieses Bandes als Der Scout / Deadly Dust / Ave Maria.

1995 erschien in der von Siegfried Augustin und Walter Hansen besorgten Karl-May-Ausgabe des Nymphenburger Verlags, in der so genannten Roten Reihe, die Reiseerzählung – einschneidend bearbeitet – unter dem Titel Winnetou und der Scout.

2009 veröffentlichte der epubli Verlag den Sammelband Erzählungen Band III. Reiseerzählungen, der den Text im Neusatz beinhaltet.

Seit 2011 ist Der Scout in der Historisch-Kritschen Karl-May-Ausgabe enthalten und zwar im Band IV.27, Im "wilden Westen" Nordamerika's.

Inhalt[Bearbeiten]

Kapitel:

  1. Ein Gedicht
  2. Auf dem Colorado
  3. Die Kukluxer
  4. Ueber die Grenze
  5. Durch die Mapimi
  6. In der Bonanza

Der Ich-Erzähler, ein Greenhorn, arbeitet als Mitglied des bekannten Privatdetective-Corps von Josy Tailor in New York und verfolgt von dort aus einen Verbrecher namens Gibson, der den geistig verwirrten Sohn des bekannten Bankiers Ohlert entführt hat, um an dessen Vermögen zu kommen. Deren Verfolgung führt den Erzähler, zusammen mit dem bekannten Westmann Old Death, von La Grange über Texas und Mexiko nach Chihuahua. Auf diesem Weg geraten sie zwischen die Fronten der französischen Intervention in Mexiko, erleben Abenteuer u.a. mit Mitgliedern des Ku-Klux-Klans, treffen Winnetou (der den Ich-Erzähler noch nicht kennt), retten einen alten Apatschen-Häuptling und geraten in die Auseinandersetzungen zwischen den Komantschen und den Apatschen Winnetous. Schließlich finden sie auf dem Weg nach Chihuahua Fred Harton, den Bruder von Old Death, der in der Wildnis eine Bonanza ausbeutet. Im Zuge der Kämpfe um die Bonanza mit Tschimarra-Indianern, die von Gibson angeführt werden, wird Old Death erschossen. Dem Ich-Erzähler gelingt es schließlich, William Ohlert aus den Händen Gibsons zu befreien und ihn, durch einen berühmten Arzt von seinem Wahnsinn geheilt, in Chihuahua wieder mit seinem Vater zusammen zu bringen.

Erweiterter Inhalt[Bearbeiten]

Der Ich-Erzähler, ein Greenhorn, arbeitet als Mitglied des bekannten Privatdetective-Corps von Josy Tailor in New York und verfolgt von dort aus einen Verbrecher namens Gibson, der den geistig verwirrten Sohn des bekannten Bankiers Ohlert entführt hat, um an dessen Vermögen zu kommen. Diese Verfolgung führt ihn, zusammen mit dem bekannten Westmann Old Death, von New Orleans, Matagorda, dann La Grange über Texas und Mexiko nach Chihuahua. Old Death erhielt seinen Kriegsnamen wegen seines an ein Skelett erinnerndes Aussehen - die Folge seines Opium-Missbrauchs. Er nimmt sich in Matagorda des Greenhorns an und vermittelt ihm unterwegs die Grundlagen eines Westmannes. In einem Bierhaus bestreiten die beiden erfolgreich eine Auseinandersetzung mit ehemaligen konföderierten Sklavenaufsehern. Dabei kämpft auch Winnetou mit, der ebenfalls auf ein deutsches Bier in das Gasthaus eingekehrt ist und einen tiefen Eindruck auf das Greenhorn macht. Bei der Weiterreise mit einem Raddampfer auf dem Colorado tauchen die Sklavenaufseher mit Verstärkung wieder auf und wollen die beiden und Winnetou hängen. Mit einem Trick kann der deutschstämmige Kapitän die Rowdies dazu bringen, das Schiff zu verlassen, bevor sie ihre Absicht verwirklichen können. Bei einem nächtlichen Aufenthalt in La Grange helfen Old Death und Greenhorn deutschstämmigen Einwohnern erfolgreich gegen die nachgekommenen Sklavenaufseher und Ku-Klux-Klan-Mitglieder, die überwältigt, gedemütigt und aus der Stadt gejagt werden. Old Death und Greenhorn täuschen dort auch den geheimen Anwerber Cortesio und lassen sich scheinbar als Freiwillige für Juarez gegen die Franzosen anwerben (französischen Intervention in Mexiko). Gibson hat sich nämlich solch einer Freiwilligenschar nach Mexiko angeschlossen. Sie werden mit Pferden ausgestattet und brechen in Begleitung des deutschen Schmieds Lange, dessen Sohns und Sam's, des schwarzen Diener Cortesios, auf. Sam ist in Mission als Kurier nach Mexiko mit dabei. Er kennt den Weg und erweist sich wegen seiner Fähigkeiten als Westmann als wertvoller Begleiter. Auf diesem Weg geraten sie in Auseinandersetzungen zwischen Komantschen und den Apatschen Winnetous. Auf einer Hacienda werden sie dank der Bekanntschaft Old Death's mit dem Rancher freundlich aufgenommen. Dort hat Winnetou einen alten Häuptling untergebracht, den die Komantschen völkerrechtswidrig bei Verhandlungen verwundet hatten. Ein Trupp Komantschen taucht, von Gibson, der sich nun Gavilano nennt, auf das Versteck des Verwundeten aufmerksam gemacht, dort auf und durchsucht die Hacienda. Aber das Greenhorn konnte den Alten noch aus dem Haus schmuggeln und sicher verstecken. Old Death, der mit dem obersten Komantschenhäuptling befreundet ist, reitet nun mit seinen Begleitern mit dem Komantschentrupp, der mit Ihnen zum Haupttrupp zurückkehrt. Dieser lagert in einem engen Talkessel. Auch Gavilano/Gibson und dessen Begleiter sind bei den Komantschen. Die Weißen um Old Death rauchen die Friedenspfeife mit den Indianern, wobei Old Death den Häuptling auf die taktisch ungünstig Position im Tal hinweist, aber ausgelacht wird. Außerdem beweist Old Death den Napoleon-freundlichen Komantschen, dass Gibsons Truppe auf dem Weg zu Juarez sind. Da zeigen sich die Apachen, mit denen Winnetou das Tal eingeschlossen hat. Die Kämpfe beginnen. Dem Greenhorn gelingt es, Winnetou zu überwältigen, der sich angeschlichen hat, und dem Erzähler eine Stichwunde am Kinn beifügt, welche jedoch nicht sehr gefährlich ausfällt. Das Greenhorn lässt Winnetou frei und er, Old Death und ihre Begleiter fliehen zu den Apachen. Zwischen ihm und dem Häuptling ist dadurch eine lebenslange Freundschaft entstanden. Der Apache bietet auf Bitten des Greenhorns den eingeschlossenen Komantschen Frieden an, doch diese lehnen ab und sterben alle unter den Kugeln der Apachen. Winnetou schenkt dem Greenhorn und seinen Begleitern prächtige Pferde, mit denen sie die Verfolgung Gibsons fortsetzen. Dieser, der mit Ohlert und den Söldnern aus dem Tal entkommen konnte, hatte sich inzwischen mit einem Trupp Tschimarra-Indianern verbündet. An einem Bachlauf treffen diese Leute auf einen Gambusino und Fred Harton, den Bruder Old Deaths, die beide in einer von Deutschen geleiteten Bonanza arbeiten. Der Gambusino wird in das Bachbett eingegraben, Harton aber gezwungen, Gibson und seine Begleiter zur versteckten Bonanza zu führen. Inzwischen retten das Greenhorn und seine Begleitung den Gambusino und eilen Gibson nach. Beim Kampf um die Bonanza wird Old Death versehentlich von den dortigen Leuten erschossen. Dem Ich-Erzähler gelingt es, William Ohlert aus den Händen Gibsons zu befreien, welch letzterer im Kampf erschossen wird. Auch die anderen Angreifer werden besiegt. In Chihuahua wird William durch einen berühmten Arzt von seinem Wahnsinn geheilt, woran ein Kolbenhieb Gibsons auf Williams Kopf wohl seinen Anteil hatte. In Chihuahua wird William wieder mit seinem Vater vereint, der dem Erzähler die erbetene Entlassung aus den Detective-Diensten Tailors mitbringt. Das Greenhorn ist zum Westmann gereift und geht mit Harton auf die Suche nach einer von Old Death bezeichneten ergiebigen Bonanza, deren Lage der Scout in - in seinem Sattel neben Bankanweisungen eingenähten - Papieren genau beschrieben hatte. Old Death hatte einst seinen reichen Bruder aus Spiel- und Opiumsucht völlig ruiniert. Er bereute das aber zutiefst und konnte so sein Fehlverhalten sühnen.

Sonstiges[Bearbeiten]

Der Text wurde später (1893) – stark bearbeitet – von Karl May für den Anfang von Winnetou II verwendet. Die einleitenden Worte über das Greenhorn arbeitete May in Winnetou I ein, ebenso die Geschichte um die Stichwunde am Kinn.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Plaul/Klußmeier, S. 129, Nr. 199.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.


Weblinks[Bearbeiten]