Ein seltsamer Schuß

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Ein seltsamer Schuß ist eine Erzählung von Robert Kraft, die 1914 veröffentlicht wurde.

Inhalt[Bearbeiten]

Ein Matrose berichtet von einem Erlebnis, das er an Bord des Kreuzers "Leipzig" im Jahr 1886 hatte: Zwischen Deutschland und Frankreich spitzen sich die Beziehungen wegen der Affäre Boulanger zu und es liegt Krieg in der Luft. Die "Leipzig" wird in Bombay von den Enländern kujoniert, unter anderem von einem Ankerplatz zum anderen geschickt und dann zwischen zwei französische Schiffe gesteckt, worüber die Matrosen erbost sind. Nachdem die "Leipzig" Bombay verlassen hat, meldet ein österreichischer Dampfer, dem man unterwegs begenet, dass zwischen Deutschland und Frankreich Krieg ausgebrochen sei und die Besatzung wird mobil gemacht und auf mögliche Kämpfe vorbereitet. Obwohl man sich mit Frankreich im Krieg befindet, späht man in erster Linie nach Engländern aus, da diese der "Todfeind" zu See sind. In dieser Situation erzählt der alte Bootsmann der "Leipzig" während dichten Nebels vom Seekampf zwischen der "Meteor" und dem "Bouvet" 1870 vor Havanna, dem einzigen Seegefecht im deutsch-französischen Krieg. Dabei kommt er an die Kurbel der Revolverkanone und löst einen Schuss aus. Schließlich erfährt man durch andere Schiffe, dass doch kein Krieg ausgebrochen ist und die Meldung des Österreichers falsch war. Die "Leipzig" läuft einige Tage später Colombo an und erfährt dort von einem seltsamen Erlebnis des englischen Schiffes "Heart of England". Dieses war einige Tage zuvor in dichtem Nebel unterwegs, als man einen Knall vernommen hatte. Dann war festgestellt worden, dass offenbar eine Kugel ein Loch mitten in die auf den Schornstein in Herzform aufgemalte Kriegsflagge gerissen hatte. Der von dem Bootsmann unabsichtlich ausgelöste Schuss hatte ausgerechnet ein britisches Kriegsschiff getroffen - ein seltsamer Schuss.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Ein seltsamer Schuß wurde 1914 in der Nummer 42 des 6. Jahrgangs der Zeitschrift Die Wochenschau (Kriegsnummern) abgedruckt, die bei W. Girardet erschien. Veröffentlicht wurde die Erzählung unter dem Pseudonym F. Kurt Barker.[1]

Im Dezember 2013 wurde die Erzählung im Rahmen der Edition Braatz & Mayrhofer in Band 11, Schiffs-Novellen Band 2, gemeinsam mit Der Stern des Heils, Wie ich als Schiffskoch fuhr, Drei Monate unter Japanischen Matrosen, Der schwedische Matrose, Japanische Matrosen (1895), Japanische Matrosen (1914), Das Totenschiff, Auf der Kommandobrücke, Schwimmunterricht bei der kaiserlichen Marine, Fünf Wochen in der Heilsarmee, Die Seeschlange, Das Glück von Colonrock oder Der Seehund und die kluge Frau, Jochen der Taugenichts oder Matrosenliebe zu Wasser und zu Lande und Das Seegespenst veröffentlicht.


Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 725.