Ephraim Moses Kuh

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ephraim Moses Kuh (* 1731 in Breslau; † 3. April 1790 in Breslau) war ein jüdischer Gelehrter, Kaufmann, Dichter und Büchersammler.

Leben[Bearbeiten]

Ephraim Moses Kuh sollte dem Willen seines Vaters folgend eigentlich jüdische Theologie studieren, widersetzte sich diesem Wunsch aber und ging in den 1760er Jahren nach Berlin zu seinem Onkel Veitel Heine Ephraim, bei dem er eine Stellung als Kassierer annahm. In Berlin lernte Kuh Dichter und Gelehrte wie Moses Mendelssohn und Gotthold Ephraim Lessing kennen. Nach einem Zerwürfnis mit seinem Onkel bereiste Kuh Holland, Frankreich, Italien, die Schweiz und Süddeutschland und kehrte schließlich 1770 verarmt nach Breslau zurück. Hier widmete er sich der Dichtkunst und litt aber auch einige Jahre an einer Geisteskrankheit. Nachdem Kuh 1786 einen Schlaganfall erlitten hatte, starb er am 3. April 1790.

Werk[Bearbeiten]

Erste Gedichte Kuhs wurde ab 1784 durch die Vermittlung des Philosophen Karl Wilhelm Ramler veröffentlicht, dabei wurden die Texte von Ramler überarbeitet. Kuh soll Manuskripte zu vier- bis fünftausend Gedichten hinterlassen haben. Eine Auswahl wurde 1792 als Hinterlassene Gedichte veröffentlicht, auch hier sollen Ramler und vermutlich auch der Herausgeber Johann Joseph Kausch bearbeitend in die Texte eingegriffen haben.

Kuh und Karl May[Bearbeiten]

Das von Ephraim Moses Kuh 1784 erstmals veröffentlichte Gedicht Gebet des Advokaten Patulin wurde zeitweilig Karl May zugeordnet.

Sonstiges[Bearbeiten]

Der Schriftsteller Berthold Auerbach verfasste über das Leben Ephraim Moses Kuhs den Roman Dichter und Kaufmann. Ein Lebensgemälde.

Literatur[Bearbeiten]

  • Moses Hirschel: Biographie des jüdischen Gelehrten und Dichters, Ephraim Moses Kuh. In: Hinterlassene Gedichte von Ephraim Moses Kuh. Erstes Bändchen. Zürich 1792.
  • Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 337–339.
  • Dr. M. Kayserling: Der Dichter Ephraim Kuh. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Literatur. Verlag von Julius Springer Berlin 1864.
  • Hans Rhotert: Ephraim Moses Kuh. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät (I. Sektion) der Ludwig-Maximilians-Universität zu München. München 1927.
  • Martin Schulz: Der Dichter und Kaufmann Ephraim Moses Kuh und das Gebet des Advokaten Patulin. In: Karl May in Leipzig Nr. 95/2013.

Weblinks[Bearbeiten]