Ernst Keil

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Ernst Keil

Ernst Keil (* 6. Dezember 1816 in Langensalza; † 23. März 1878) war der Gründer und Verleger der erfolgreichen Familienzeitschrift "Die Gartenlaube".

Biographie[Bearbeiten]

Ernst Keil kam als Sohn eines studierten Beamten zur Welt. Sein Großvater war Bürgermeister in Langensalza. Er lernte den Beruf eines Buchhändlers in Weimar und kam 1836 nach Leipzig. 1838 gründete er die Zeitschrift "Unser Planet" und attackierte darin die damaligen politischen Verhältnisse. Daraufhin bekam er Probleme mit der Zensur und mit der Polizei. Der "Planet" wurde verboten - und die Neugründung erfolgte unter dem Titel "Wandelstern".

Ab 1846 erschien die Monatszeitschrift "Der Leuchtturm" und wurde eines der wichtigsten Medien des Vormärz, Dem "Leuchtturm" lag als Satire das Blättchen "Laterne" bei. Dann wurde es verboten und regelmäßig neu gegründet ("Reichsbremse", "Spitzkugel", Wespen", "Schildwacht"). Dann begann Keil seinen Verlag zu verlegen: Er zog nach Zeitz, Magdeburg, Halle, Dessau, Bremen und Braunschweig.

Im März 1848 war er wieder in Leipzig und aus dem "Leuchtturm" war eine Wochenzeitschrift geworden. Da nach den Revolutionsversuchen die Geduld des Staates mit liberalen Zeitungen endgültig vorbei war, wurde Ernst Keil unter einem Vorwand (das zugehörige Vergehen war bereits älter) zu neun Monaten Haft verurteilt. Diese verbüßte er 1852 im Landesgefängnis Hubertusburg in Wermsdorf. Dort dachte er nach eigenen Angaben über sein Elend nach und schmiedete neue Pläne für eine Familienzeitschrift "fern von aller raissonierenden Politik".

Nach seiner Entlassung gründete er am 1. August 1853 die "Gartenlaube". Er konzipierte sie mit drei Zielsetzungen:

  1. freudevolle Lesestunden im grauen Alltag
  2. Ausblicke in die weite Welt
  3. naturwissenschaftliche Belehrungen.

Sie erschien in Erstauflage mit 5.000 Exemplaren. 1876 sind es bereits 400.000 Hefte wöchentlich. (Zum Vergleich: Der Deutsche Hausschatz hat eine Auflage von 40.000.)

Die Zeitschrift hatte sich spätestens 1883 mehr als etabliert. Es wurde das erfolgreichste Blatt seiner Art und zum Inbegriff eines Zeitgefühls. Nur wenigen Familien war sie unbekannt.

Ernst Keil und Karl May[Bearbeiten]

Nach Mays späterem Bericht ("Mein Leben und Streben") sandte May 1858 eine Indianererzählung an Keil, in der Hoffnung, sie möge veröffentlicht und honoriert werden. Nach ungeduldiger Nachfrage erhielt May einen langen Brief von Ernst Keil, in dem von diesem die Absage begründet wurde.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]