Ernst Oswald

Aus Karl-May-Wiki
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Ernst Oswald war ein Gendarm in Oelsnitz.

Ernst Oswald und Karl May[Bearbeiten]

Bei Karl Mays sogenannter "Stollberg-Affäre" 1878 spielte Ernst Oswald eine entscheidende Rolle.

Karl May hatte nach dem Unfalltod Emil Eduard Pollmers – des Onkels seiner Freundin Emma – am 25. April 1878 in Niederwürschnitz und Neuoelsnitz Nachforschungen angestellt und sich dabei als etwas höheres, wie der Staatsanwalt ausgegeben.[1]

Der Gendarm Oswald recherchierte daraufhin und fand heraus, dass es sich bei dem vermeintlichen Beamten um den vorbestraften ehemaligen Lehrer Karl Friedrich May handelte. Er erstattete daraufhin am 15. Mai bei der Chemnitzer Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Amtsanmaßung. Aufgrund von Aussagen der Polizisten Christian Friedrich Dost und Friedrich Julius Frenzel aus Hohenstein und Ernstthal[2] bezeichnete Oswald May fälschlicherweise als Sozialdemokrat:

Derselbe ist Socialdemokrat durch und durch und soll gegenwärtig Schriftsteller der Socialdemokratischen Blätter sein. Noch ist zu bemerken daß über denselben seinen Lebenslauf überhaupt Verbrecherbahn der Rathspolizeiwachtmeister Doßt in Ernstthal die beste Auskunft ertheilen kann, denn pp. Mai soll schon verschiedene Strafen auch 7 bis 8 Jahr Zuchthaus, verbüßt haben. Da auch über diese Handlungsweise pp. Mai zur Bestrafung gezogen werden dürfte, so verfehlt man nicht Vorstehendes gehorsamst in Anzeige zu bringen.[3]

Durch den Ernstthaler Gendarm Friedrich Theodor Backmann wurde Oswald am 9. Juli informiert, dass Karl May sich in Ernstthal aufhielte, und gebeten, die Zeugen zur Gegenüberstellung zu schicken. Die Nachricht gab Ernst Oswald am folgenden Tag an die Staatsanwaltschaft in Chemnitz. Diese wiederum leitete am 12. Juli die Nachricht an das Gerichtsamt Stollberg weiter.[4]

Weitere Kontakte zwischen Ernst Oswald und Karl May sind nicht bekannt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik I, S. 235 f.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik I, S. 236.
  3. Stolte: Die Affäre Stollberg, S. 183 f.
  4. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik I, S. 240 f.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.