Fingerlfranz

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Werke mit
Fingerlfranz
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Der Weg zum Glück

Der Fingerlfranz ist ein bayerischer Viehhändler und lebt in Scheibenbad.

[Er war] das echte, treffende Bild der rohen, ungefügen, rücksichtslosen Körperkraft. Seine großen Füße, welche in derben Nagelschuhen steckten, die starken Waden, von hartwollenen Strümpfen umschlossen, die nackten, massigen, vom Wetter gegerbten Kniee, die stämmigen Oberschenkel, die massiven Hüften, aus denen ein robuster Körper mit außerordentlich breiter Brust hervortrat, der starke Hals mit einem wahren Stiernacken, die wie aus knüppeligem Holze gearbeiteten Arme, deren Muskulatur man deutlich sehen konnte, weil er die Jacke ausgezogen über der linken Schulter trug und die Hemdeärmel emporgestreift hatte, das breite Gesicht mit der niedrigen Stirn, der breiten Stulpnase, den wulstigen Lippen, den hervortretenden Backenknochen und den kleinen, tief liegenden, grauen Augen, das kurz geschorene, struppige Haar, welches an der einen Kopfseite zu sehen war, weil er den Hut auf die andere geschoben hatte, die Spielhahnfeder und der Gemsbart, welche an dem Hute steckten und ihn als Bergsteiger, Schütze und Raufbold kennzeichneten, das Alles waren sichere Zeichen, daß der vielleicht sechs- oder siebenundzwanzigjährige Bursche nicht etwa allzu zart beanlagt sei.[1]

Der als Schläger berüchtigte Fingerlfranz trägt einen Schlagring mit Zacken bei sich. Er erhielt seinen Namen, weil er der beste Fingerhakler der Gegend ist.

Er will Paula Kellermann, die Tochter des Thalmüllers, heiraten. Diese lehnt ihn aber energisch ab. Ihr Vater stimmt einer Verlobung jedoch zu, da Franz reich ist. Vom Fex, Paulas Geliebtem, wird der Fingerlfranz, als er Paula roh belästigt, verprügelt. Aus Rache dafür und weil Fex die schon angesetzte Verlobung platzen lässt, will Franz den Fex, aufgehetzt durch den Thalmüller, ermorden. Der Wurzelsepp verhindert das: Der Fingerlfranz wird abermals durchgeprügelt.

Der Wurzelsepp spielt dem Franz zudem noch einen aberwitzigen Schabernack, indem er ihm einen Zauberspuk einredet, mit dem er ein ihm entlaufenes Schwein wiedererlangen soll. Wegen des Mordversuchs, den der Fingerlfranz in seiner Dummheit während eines Streites mit dem Thalmüller in Gegenwart eines Assessors zugibt, wird er verhaftet. Er muss für mindestens drei Jahre ins Zuchthaus.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Weg zum Glück. In: Karl Mays Werke, S. 30061 f. (vgl. KMW-II.26, S. 203).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.