Fräulein Wilhelmi

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Werke mit
Fräulein Wilhelmi
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Waldröschen

Der verkleidete Herzog von Olsunna bedrängt Frl. Wilhelmi

Fräulein Wilhelmi ist eine entfernte Verwandte des Oberförsters Kurt von Rodenstein, bei dem sie auf dessen Wunsch mit ihrer Tochter in Rheinswalden lebt.

Vita[Bearbeiten]

Sie wurde in Köln als Tochter eines (früh verstorbenen) Lehrers geboren und hat mehrere Geschwister. Ein Verwandter von ihr ist Lehrer in Genheim. Sie spricht fließend Spanisch, Englisch, Französisch und kann etwas Latein. Sie spielt Klavier und kann sehr gut zeichnen. In ihrem Zeugnis hatte sie in jedem Fach eine Eins.

In jungen Jahren war sie als Erzieherin in Saragossa beim Bankier Salmonno angestellt. Mit ihrem Gehalt wollte sie die armen Eltern unterstützen.

Als sie ihre Stelle dort nach dem Tod des zu betreuenden Kindes verlor, engagierte sie Gasparino Cortejo als Erzieherin für Flora von Olsunna, die kleine Tochter Herzog Eusebio von Olsunnas. Dieses Engagement war jedoch nur ein Vorwand, denn der Herzog hatte Gefallen an ihr gefunden und wollte sie in seiner Nähe haben, um sie verführen zu können. Mit Hilfe eines Liebestrankes, den die Zigeunerin Zarba besorgte, wird sie willenlos gemacht und vom Herzog vergewaltigt. Als sie wieder zu Bewusstsein gekommen war und gewahr wurde, was passiert war, stieß sie sich ein Messer in die Brust, doch konnte Zarba sie retten und gesund pflegen. Beide freunden sich an, und die Zigeunerin, die sich an den Vorkommnissen schuldig fühlte, sorgt auch in der Zukunft heimlich für sie. Sie besorgt ihr u.a. ein Papier, auf dem der Herzog die Vaterschaft an dem Kind eingesteht.

Der Hauslehrer Sternau, der ebenfalls als Erzieher bei Salmonno angestellt war und der sie liebt, heiratet sie und nimmt das Kind, das der Vergewaltigung entstammt (Karl Sternau), als sein eigenes an. Sie bekommen noch eine gemeinsame Tochter, Helene Sternau. Wenige Jahre darauf stirbt Sternau jedoch.

Frau Sternau zieht nach Rheinswalden. (Der Umzug fand drei Jahre vor Karl Sternaus Aktivitäten im spanischen Rodriganda statt.)

Zwanzig Jahre später sucht der körperlich verfallene, aber geistig gereifte Herzog sie in Rheinswalden auf, und bittet sie um Verzeihung. Er sühnt sein Verbrechen, indem er sie zu seiner Frau, zur Herzogin von Olsunna, und Karl damit zu seinem legitimen Sohn und Erben macht.

Sonstiges[Bearbeiten]

Karl May beginnt den Roman auf Schloss Rodriganda mit den Wirren um den versuchten Auftragsmord an dem Grafen Emanuel de Rodriganda und der Bestellung Dr. Sternaus durch des Grafen Tochter, unterbricht diesen Handlungsstrang für einen misslungenen Kaperversuch Henrico Landolas, um Steuermann Helmers rechtzeitig mit Informationen über Mariano nach Rheinswalden zu senden, und fährt dann mit der Ankunft Dr. Sternaus in Rheinswalden fort. Als dieser dort die durch Gift in künstlichen Wahnsinn versetzte Rosa heilt, ist seine Mutter anwesend, kann aber Rosa und ihren Sohn nicht verstehen, weil sie kein Spanisch versteht, noch spricht.[1] Obwohl sie ja bereits längst aus Spanien zurück ist, wo sie ohne ihre Spanischkenntnisse keine Erzieherin hätte sein können.

Ob May hier einfach nur ein Fehler unterlief, oder ob ihm die Idee mit dem Herzog von Olsunna erst später kam, lässt sich aus den vorhandenen Quellen leider nicht mehr ermitteln.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Waldröschen, S. 282.

siehe auch[Bearbeiten]

Frauen bei Karl May

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.