Frage (Gedicht)

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Frage ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Frage.
Hast du gelebt? O, wolle Antwort geben:
Hältst du dein Leben wirklich für ein Leben,
  Das dich zu sich zurück, zum Leben, führt?
Wie weit bist du zum Urquell vorgedrungen,
Dem deine Seele, dem dein Sein entsprungen,
   Dem deine ganze Strebenskraft gebührt?
Hast du geglaubt? O, wolle mir doch sagen,
Wie viele wohl von deinen Erdentagen
  Den wahren, ächten Sonnenschein gekannt.
Der Glaube giebt Unendlichkeit des Schauens
Im klaren, warmen Lichte des Vertrauens
  Und zeigt dir jenes, nicht nur dieses Land.
Hast du gewirkt? O, wolle mich verstehen:
Ich sehe fleißig dich zur Arbeit gehen;
  Du sorgst und kämpfest in und mit der Zeit.
Doch, öffnet sich dir einst die dunkle Pforte,
So knarren in den Angeln dir die Worte:
  "Hast du gewirkt auch für die Ewigkeit?"[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf Seite 81 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Die Erde wird dem Völkerfrieden nie freiwillig ihre Thore öffnen. Sie muß dazu gezwungen werden.[3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 81.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 82.

Weblinks[Bearbeiten]