Gemälde "Little Bighorn, 25. Juni 1876"

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Custers letzte Schlacht, Gemälde von Elk Eber im Karl-May-Museum Radebeul

"Little Bighorn, 25. Juni 1876" oder "Custers letzte Schlacht" ist ein Gemälde von Elk Eber im Karl-May-Museum Radebeul.

Der Mitbegründer und damalige Verwalter des Karl-May-Museums Patty Frank, der mit dem Maler und Indianistiksammler Elk Eber langjährig befreundet war, dürfte dieses Gemälde in Absprache mit Klara May bei diesem in Auftrag gegeben haben. Es kostete 3.000 Reichsmark.

Eine Frühfassung des Bildes, ein Aquarell aus dem Jahr 1929, wurde 2002 vom Karl-May-Museum angekauft.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Seit 1929, wo die ersten Aquarellstudien dazu entstanden, war Eber mit diesem Bild beschäftigt. Zentrale Figur des Aquarells und auch des späteren Ölgemäldes ist ein Indianer, der mit einer Keule den Fahnenträger niedergeschlagen und die Flagge erbeutet hat. Bei dem Indianer soll es sich um den Hunkpapa Rain in the Face (Ite o magazu) handeln. In einem Bericht über die Schlacht sagte Rain in the Face einmal:

[...] Ich stuerzte mich hinein und nahm ihre Fahne. Mein Pony fiel tot nieder als ich sie nahm. Ich sprang auf und schlug den Langmesser-Fahnenmann mit der Kriegskeule den Schaedel ein und rannte mit der Fahne zurueck zu unserer Linie [...]

Am Beispiel dieser Bilder lässt sich gut nachvollziehen, dass Eber zwischen dem Entstehungszeitpunkt des Aquarells (signiert 1929) und der Fertigstellung des Ölbildes (signiert 1936) sowohl seine Kenntnisse der ethnografischen als auch der militärhistorischen Seite dieser Schlacht verbessert hat. So wurde die Keule verändert. Statt der noch auf dem Aquarell zu sehenden "Gewehrkolbenkeule" wurde im Ölbild eine Steinkeule mit elastischem Stiel verwendet, die für die Hunkpapa-Lakota typischer war. Eine wichtige Änderung gibt es außerdem bei der erbeuteten Fahne. Im Aquarell handelt es sich noch um die amerikanische Nationalflagge ("Star Sprangled Banner"), im Ölbild ist es die persönliche Flagge General George Armstrong Custers.[1]

Bei der Wiedereröffnung des Museums am 19. Februar 1937 wurde das Gemälde in Besuchern präsentiert.

1994 wurde es von dem italienischem Restaurator Enrico Scotta gereinigt.

Erweiterungen[Bearbeiten]

1944 wurden von Alfred Roloff zwei kleinere Seitenbilder ergänzt. Später folgte noch zwei kleinere Teilstücke von Carl Lindeberg.

Sonstiges[Bearbeiten]

Motive aus dem Eber-Bild bildeten von den 1940er Jahren an bis 1969 das Titelbild des Custer Battlefield Handbook – ein Zeichen der hohen Wertschätzung, welche Ebers Gemälde in amerikanischen Fachkreisen genoss.

Anmerkungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Wolfgang Seifert: Patty Frank. Der Zirkus, die Indianer, das Karl-May-Musuem, Karl-May-Verlag 1998.
  • Wolfgang Seifert: Ein Aquarell von Elk Eber zur Schlacht am Little Bighorn. In: KMG-Nachrichten 132/Juni 2002.