Ich kenn ein Haus in weiter Ferne (Gedicht)
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Ich kenn ein Haus in weiter Ferne ist ein Gedicht von Karl May.
Text[Bearbeiten]
- Ich kenn ein Haus in weiter Ferne,
- Da schlägt ein Mutterherz für mich;
- Wie denk ich sein so oft und gerne,
- Wie ists mir lieb, wie heimathlich!
- An einem Ort in nächster Nähe
- Schlägt auch ein Mutterherz für mich,
- Denn wenn ich in mich selber sehe,
- Da fühl ich, selge Mutter, dich.
- Es einten Himmel sich und Erde
- Am sonnigen Marienstein,
- Damit das selge Glück mir werde,
- Nun zweier Mütter Kind zu sein.
- Drum sei mein Trachten und mein Streben
- Für sie zu sorgen alle Zeit,
- In diesem und in jenem Leben,
- In teuer Sohnesdankbarkeit![1]
Textgeschichte[Bearbeiten]
Während seiner Orientreise verfasste Karl May am 10. Oktober 1899 in Colombo das Gedicht als Brief an Wilhelmine Beibler.[2] Der erwähnte Marienstein war ein beliebtes Ausflugsziel der Familien May und Plöhn im sächsischen Mulda.
Zu Mays Lebzeiten wurde dieses Poem nicht veröffentlicht.
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Ekkehard Bartsch/Hans Wollschläger: Karl Mays Orientreise 1899/1900. In: Karl May: In fernen Zonen. Karl Mays Weltreisen, S. 33–231 (S. 116). ISBN 3-7802-0082-1.
- ↑ Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik II. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005, S. 297. ISBN 978-3-7802-0170-6.