Japanische Matrosen (1914)

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Japanische Matrosen. Eine Skizze ist eine Erzählung von Robert Kraft.

Inhalt[Bearbeiten]

Der Erzähler berichtet, dass er einst ein Vierteljahr auf einem Pilgerschiff verbracht hat, auf dem hauptsächlich japanische Matrosen Dienst taten. Nach einigen Angaben zum japanischen Kastensystem beschreibt er die Matrosen als höflich, seemännisch tüchtig und sehr reinlich. Dann wird aber ausgeführt, dass dies nur eine Fassade sei, denn die japanischen Matrosen würden "innerlich vor Schmutz" starren, seien leicht erregbar und liefen dann Amok.

Zudem fehle ihnen die Unerschrockenheit. Dafür führt der Erzähler mehrere Beispiele auf. So fliehen die Japaner, als mehrere Matrosen eine Brasse festmachen sollen, die sich bei Sturm gelockert hat und während der Arbeit etwas bricht und die Rahe zu schlagen beginnt. Ein andermal lässt ein japanischer Matrose, der gemeinsam mit dem Erzähler ein außerbord angebrachtes Gerüst zum Streichen versetzt, das Seil aus Angst, über Bord gezogen zu werden, einfach los, und der Erzähler wird dadurch ins Wasser zwischen Haie geworfen. Als ein Japaner Amok läuft, flüchten mehrere japanische Matrosen, darunter ein mit einer Eisenstange bewaffneter, vor Schreck, während ein deutscher Steuermann den Amokläufer ruhig gegenübertritt und ihn erschießt.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Die Skizze erschien 1914 in Nummer 50 des 6. Jahrgangs von Die Wochenschau bei W. Girardet in Essen.[1]

Im Dezember 2013 wurde die Erzählung im Rahmen der Edition Braatz & Mayrhofer in Band 11, Schiffs-Novellen Band 2, gemeinsam mit Der Stern des Heils, Wie ich als Schiffskoch fuhr, Drei Monate unter Japanischen Matrosen, Der schwedische Matrose, Japanische Matrosen (1895), Das Totenschiff, Auf der Kommandobrücke, Schwimmunterricht bei der kaiserlichen Marine, Fünf Wochen in der Heilsarmee, Die Seeschlange, Das Glück von Colonrock oder Der Seehund und die kluge Frau, Jochen der Taugenichts oder Matrosenliebe zu Wasser und zu Lande, Das Seegespenst und Ein seltsamer Schuß veröffentlicht.

Sonstiges[Bearbeiten]

Unter dem gleichen Titel veröffentlichte Kraft bereits 1895 eine Schilderung über japanische Matrosen, die dort aber deutlich positiver beschrieben werden.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 35.