Jim und Tim Snaker

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Jim und Tim Snaker
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Deutsche Herzen - Deutsche Helden

Die Gebrüder Snaker

Jim und Tim Snaker, auch Die beiden Itseh (Hölzer) oder Planka (Latte) und Rogatjina (Stange) genannt, sind zwei Brüder, die zwischen dem Mississippi und der großen See als die besten Waldläufer bekannt sind[1]. Beide sind unendlich lang und hager.

Auf diesem spindeldürren Leibe [Jims] schlotterte der weite Militärüberrock eines amerikanischen Offiziers. Die Lederhosen, welche unter diesem Uniformrocke zum Vorschein kamen, waren in ihren unteren Theilen wohl so defect und zerrissen gewesen, daß der Besitzer es für das Bequemste gehalten hatte, sie kurz über den Knieen abzuschneiden. Darum zeigte er jetzt die nackten, braungebrannten, scelettartigen Unterschenkel bis herab zu den Füßen, welche in riesigen Holzschuhen steckten.
Auf dem Kopfe hatte er ein Ding [...] welches früher einmal ein Filzhut gewesen war; aber es war ihm die Krämpe so vollständig verloren gegangen, daß die Kopfbedeckung jetzt jenen Näpfchen glich, in welchen die deutschen Bauerweiber [!] ihrem Quark die bekannte Form zu geben pflegen [... der Schädel zeigte sich] so vollständig glatt und kahl, daß man selbst mit dem Vergrößerungsglase kein einziges, einsames Härchen oder Fäserchen gefunden hätte.
Die Nase fehlte, jedenfalls nicht in Folge eines Geburtsfehlers, denn die Stelle, an welcher sie hätte anwesend sein sollen, zeigte die deutlichen Spuren einer Gewaltthäigkeit. Die Stelle war blutroth und geschwollen.
Sein Bruder Tim [...] hatte eine Nase, und was für eine! Sie glich einem Geierschnabel zum Verwechseln. Dünn und spitz, scharf gebaut und gebogen, von Hitze, Wind und Wetter ausgegerbt und ausgetrocknet, schien sie wirklich aus Horn zu bestehen, ganz wie der Schnabel eines Raubvogels.
Seine Kleidung war fast noch sonderbarer als diejenige des guten Jim. Sein spindeldürrer Leib steckte nämlich in einem schwarzen – – Priesterrocke, welcher nichts weiter sehen ließ, als die untere Hälfte der riesigen büffelledernen Stiefel. Auf dem Kopfe trug Tim einen Reiterhelm mit Pferdehaarbusch [...]
Tim hatte [...] zu seinem frommen Priesterrocke noch eine kostbare, in grellen Farben schimmernde Santillodecke bei sich, welche der Kenner sicherlich wenigstens auf fünfhundert Dollars taxirt hätte.[2]

Jim, der im Lesen nicht sehr bewandert ist, wurde vor Jahren von Robin Walker angeschossen, der ihm dann noch die Nase abschnitt.

Die Brüder treffen in der Nähe von Wilkinsfield auf Sam Barth, mit dem zusammen sie einen Überfall der Bande des rothen Burkers auf Wilkins' Pflanzung verhindern. Von da ab bleiben sie ständige Begleiter Sams, an dessen Unternehmungen sie jedoch fast nur als Handlanger Sams teilnehmen.

Vier Jahre nach den Ereignissen von Wilkinsfield hat Jim wieder eine Nase. Ein Arzt in Fort Jackson hat ihm eine neue "gemacht". Nach einer Trennung von Sam treffen sich die drei im Felsengebirge wieder – Jim und Tim recht albern als Indianerhäuptlinge Brüllender Stier und Tanzender Bär maskiert – und verhelfen den Rothes nach einem Überfall des rothen Burkers zu ihrem Eigentum.

Sie nehmen dann an den Aktionen Oskar Steinbachs im "Tal des Todes" teil.

Danach tauchen sie als "Vorhut" Steinbachs mit Sam in Platowa in Sibirien auf und beteiligen sich an dessen Streichen, sind aber – schon mangels Sprachkenntnis – nicht von besonderer Bedeutung. Das gilt auch für ihr Auftreten in Bad Wiesenstein, nachdem sie vorher den in Eisen gelegten Florin alleine dorthin geschafft hatten – Sam war als Vorkommando vorausgeeilt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 26047 (vgl. KMW-II.21, S. 1114).
  2. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 26066–26069 (vgl. KMW-II.21, S. 1127 f.).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.