Judith Silberstein

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Werke mit
Judith Silberstein
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Satan und Ischariot I
Satan und Ischariot II
Satan und Ischariot III

Porträt Judith Silbersteins als Vignette auf der Illustrierten Ausgabe

Judith Silberstein, auch Judith Silberberg oder Judith Silverhill, ist die Tochter von Rebekka und Jakob Silberstein. Die Mutter Rebekka ist verstorben. Sie ist etwa 18 Jahre alt begleitet ihren Vater auf der Reise nach Mexiko.

im Roman[Bearbeiten]

Judith Silberstein - von Claus Bergen

Sie ist ein "Mädchen mit orientalischen Zügen von ungewöhnlicher Schönheit. Der Anzug ... bestand aus Schnürstiefeln, weißen Strümpfen, rotem, mit dunklem Sammet umsäumtem Rocke und einem blauen Mieder, welches mit silbernen Hefteln und einer ebensolchen Kette geschmückt war. Ein kleines, mit einer Feder verziertes Hütchen saß auf dem vollen, in zwei Zöpfen hinten weit herabhängenden Haare. Diese Kleidung paßte wohl mehr auf einen Maskenball".

In ihrer deutschen Heimat verlobte sie sich mit dem Artisten Herkules, ließ diesen jedoch schon bald wegen eines Reserveleutnants "mit rotem Kragen und blitzenden Knöpfen" sitzen, von dem sie wegen seiner Schulden aber auch bald nichts mehr wissen wollte. In Mexiko wird sie die Vertraute Harry Meltons, verrät den Herkules an ihn, als dieser nach seiner Flucht von Almaden alto noch einmal ihretwegen dorthin zurückkehrt. Sie hilft sogar ihrem Vater nicht, der auch im Bergwerk arbeiten muss (glaubt jedoch, er würde dort bevorzugt behandelt). Als sie sich dem Yumahäuptling Listige Schlange zuwendet, wird auch sie ins Bergwerk gesteckt. Nach ihrer Befreiung durch den Ich-Erzähler Old Shatterhand hat sie kein Wort des Dankes für ihn. Sie will Listige Schlange heiraten, da dieser ihr Reichtümer verspricht. Sie folgt ihm auf ein ›Indianerschloss‹ (eine alten Aztekenburg) und lebt dann zeitweilig in San Francisco in einem Palast, wo es wegen ihrer zahlreichen Verehrer zu einem Streit kommt, bei dem der Häuptling erstochen wird.

In New Orleans lernt sie Jonathan Melton kennen, der ihr ebenfalls verfällt und ihr mit den erschlichenen Millionen imponiert. Auch nachdem sie von den Verbrechen der Meltons erfährt, hält sie zu ihnen. Dabei handelt sie nicht aus Zuneigung; es geht ihr nur um den Reichtum.

Am Ende entgeht sie auffälligerweise jeder spektakulären "Bestrafung" und wird mehr oder weniger sang- und klanglos ihrem Schicksal überlassen - man könnte auch sagen, Old Shatterhand hat mit dem Thema abgeschlossen und sie, auch innerlich, gehen lassen.

Dunker machte kurzen Prozeß mit ihr; sie wurde gebunden und in eine Schlafdecke gewickelt; die zwei Nijoras, welche ihm dabei halfen, hoben sie zu ihm aufs Pferd und ritten mit ihm davon. [...] später wurden wir von Dunker eingeholt – er hatte sich, wie er lachend erklärte, der Lady mit Eleganz entledigt und sie einigen sehr roten Gentlemen anvertraut –

Später treffen wir, als letztes zu dem Thema, noch auf die verräterische Formulierung: Judith hat nie wieder von sich hören lassen.

Hintergrund[Bearbeiten]

Bekanntlich hatten etliche, wenn nicht alle Figuren in Karl Mays Erzählungen ihre Vorbilder in seinem realen Leben, man denke z. B. an den Anstaltsgeistlichen Kochta als Vorbild für den Bruder Jaguar, oder Murad Nassyr als Verkörperung des Verlegers Münchmeyer. Wer für Judith Silberstein Pate gestanden hat, wissen wir nicht.

Die Dame ist durchtrieben bis in den Grund und verdreht mal diesem, mal jenem den Kopf, aber der geneigte Leser hat trotzdem immer den Eindruck, dass sie durchaus eine gewisse Faszination auf Old Shatterhand ausübt. Dumm ist sie jedenfalls nicht, und ihre Kälte hat zwar nicht Old Shatterhand, aber dessen Erfinder durchaus auch in sich.

im Hörspiel[Bearbeiten]

In den verschiedenen Hörspieladaptionen wird Judith Silberstein gesprochen von:

auf der Bühne[Bearbeiten]

In der Adaption "Winnetou und das Geheimnis der Felsenburg" (2005 in Bad Segeberg) wurde die Figur der "Judith Steinberger" von Saskia Valencia gespielt.

siehe auch[Bearbeiten]

Frauen bei Karl May

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Frauengestalten im Werk Karl Mays finden Sie im Sonderband Nscho-tschi und ihre Schwestern von Katharina Maier.

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.