Karl-May-Land

Aus Karl-May-Wiki
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Das Karl-May-Land war ein Projekt, das in den 1990er Jahren geplant wurde und scheiterte.

In der Lausitz sollte Ende der 1990er Jahre ein "Karl-May-Land" als Ferien- und Freizeitpark entstehen.

Auf einem stillgelegten Braunkohlentagebau sollte zwischen Senftenberg und Hoyerswerda auf 16.000 Hektar Fläche ein Natur- und Wildreservat geschaffen werden, das dem Urlauber schon durch seine Ausdehnung eine möglichst perfekte Illusion von Wildnis bietet.

Bei der Renaturierung sollten die Großbagger leichte Wellenformen schaffen, so wie in der Prärie. Die Gleise der Grubenbahn sollten nicht abgebaut zu werden – auf ihnen sollte eine Dampfeisenbahn fahren. Die ohnehin mit Wasser volllaufenden Gruben sollten zu Seen werden. Wo sich die öden Mondlandschaften des Tagebaus ausdehnten, sollten Wisente grasen, Wildschweine, Füchse, Wasservögel, Otter und sogar Bären leben.

Innerhalb des Reservates sollte es keine Autos und befestigten Wege geben. Die Touristen hätten mit Kutschen, dem Prärieschoner (Planwagen) oder der Eisenbahn fahren sollen.

Die Leipziger Volkszeitung schrieb am 7. Januar 1998:

Goldgräber hoffen auf Karl-May-Land, Staatsregierung pocht auf gesicherte Finanzierung – neues Konzept soll bis April stehen. Die Staatsregierung wird das Unternehmen "Karl-May-Land" in der Oberlausitz nur dann unterstützen, wenn die Finanzierung gesichert ist und eine veränderte Konzeption höchstmögliche Auslastung von März bis Oktober verspricht. Die Planer haben bis 2. April Zeit, überzeugende Konzepte zu liefern. Dann wird entschieden, ob Sachsen sich mit 35 Prozent an der Finanzierung des 410-Millionen-Mark-Projekts beteiligt, oder ob die Hoffnung auf mehr als 3500 direkte und indirekte Arbeitsplätze in der rekultivierten sächsisch-brandenburgischen Braunkohleregion spätestens ab dem Jahr 2000 trügt. Der mit einem Gutachten beauftragte Würzburger Fremdenverkehrs- und Freizeitforscher Prof. Rico Scherrieb sprach gestern von einer einmaligen Projektidee, gab aber für die bisher vorliegenden Pläne des Ideenträgers Jos Vanlangenaecker kein grünes Licht. Produkt nicht schlecht, dennoch ein Unternehmen voller Risiken. Staatssekretär Wolfgang Vehse gab ihnen bis Anfang April "Hausaufgaben" mit.

Letztlich scheiterte die Umsetzung an der Finanzierung.