Karl Eduard Huth

Aus Karl-May-Wiki
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Karl Eduard Huth, auch Carl Eduard Huth, war Gastwirt des Gasthofes "Zum braven Bergmann" in Niederwürschnitz.

Karl Eduard Huth und Karl May[Bearbeiten]

Emil Eduard Pollmer, der fünfzigjährige Onkel von Emma Pollmer, wurde am 26. Januar 1878 im Pferdestall des Gasthofes unter einigermaßen mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Die Sache wurde untersucht, aber als Unfalltod – er geriet wohl nach einer Wirtshausrauferei betrunken unter ein Fuhrwerk – zu den Akten gelegt. Die Ermittlungen gegen Böhme und Genossen wurden eingestellt.

Christian Gotthilf Pollmer, der Vater des Toten, glaubte nicht an einen Unfall. Bei ihm meldeten sich Zeugen[1], die von einem Mord berichteten. Pollmer bat beim Osterbesuch am 21./22. April den Lebensgefährten seiner Enkelin, Karl May, den bereits abgeschlossenen Fall noch einmal zu untersuchen.

May begab sich am 25. April nach Niederwürschnitz und Neuoelsnitz und befragte die Einwohner. Dabei gab er sich einigen Zeugen gegenüber als höherer, von der Regierung eingesetzter Beamter aus. Dem Gastwirt Huth gegenüber bezeichnete er sich jedoch korrekt als Redakteur. Karl Eduard Huth versicherte ihm, dass es sich beim Tod Pollmers um einen Unfall gehandelt habe.[2]

Ihm wurde dies nicht ohne weiteres abgenommen und der Dorfpolizist, Ernst Oswald, ermittelte. Schnell stellte sich heraus, dass jener Beamte, der angeblich höher steht als der Staatsanwalt, der vorbestrafte Karl May war. Oswald stellte Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft in Chemnitz.[3]

Daraufhin wurden Zeugen befragt und die Aussagen vom Gerichtsamt Stollberg nach Chemnitz gesandt. Karl Eduard Huth wurde am 23. Mai befragt und sagte folgendermaßen aus:

Er sagte, daß er Redakteur einer Zeitung in Leipzig sei und nannte mir auch seinen Namen, auf den ich mich jedoch leider nicht mehr besinnen kann – Mai [sic] sagte er nicht – und gab vor, daß er die Ursache des Todes des Ende Januar des Jahres in meinem Gasthof des verstorbenen Pollmer zu erörtern habe. Er hätte in einem Chemnitzer Blatt – das er nicht nannte – gelesen, daß Pollmer infolge von erhaltenen Schlägen verstorben sei und er komme, um der Sache auf den Grund zu gehen.[4]

Weitere Kontakte zwischen Huth und May sind nicht bekannt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik I, S. 235.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik I, S. 235 f.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik I, S. 236.
  4. Seul: Gericht, S. 129.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.