Karl Mays Einkünfte

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Diese Übersicht soll zeigen, wie sich Karl Mays Einkommen im Laufe der Jahre änderte. Berücksichtigt wurden dabei auch Verträge oder Verhandlungen, die nicht realisiert wurden. Sie geben aber trotzdem einen Eindruck, was May forderte - oder eben fordern konnte.

1851[Bearbeiten]

5 Neugroschen = 50 Pfennig pro Auftritt als Trommler im Puppentheater.

1854[Bearbeiten]

20 Groschen pro Tag plus etwas Essen und Trinken als Kegelbub.

1861[Bearbeiten]

Vereinbarte 175 Taler Jahresgehalt an der Armenschule in Glauchau (Karl May bleibt aber kaum drei Wochen).[1]

1875[Bearbeiten]

Heinrich Gotthold Münchmeyer stellt May als Redakteur in seinem Verlag für 600 Taler Jahresgehalt an.[2]

1881[Bearbeiten]

May erhält von der französischen Übersetzerin Marie-Juliette Charoy ein Drittel ihres Honorars.[3]

1882[Bearbeiten]

Friedrich Pustet hat May für einen Bogen (das sind 16 Seiten) ca. 20 Mark bezahlt, damit kam er auf ein Jahreseinkommen von ca. 1.500 Mark, dies entsprach dem Jahreseinkommen eines schlecht bezahlten Arbeiters. Es kam außerdem noch dazu, dass ihm die Hausschatz-Redaktion mitgeteilt hat, dass sie zukünftig weniger Manuskripte von ihm abnehmen würden. Angeblich häuften sich jetzt Beschwerden von Lesern, dass nur noch Karl May gedruckt würde, und die anderen "guten alten Hausschatz-Schreiber" zu kurz kämen. Einige dieser Leserbriefe sind in den entsprechenden Spalten des "Hausschatzes", die in den div. KMG-Reprints mit abgedruckt sind, nachzulesen.

Kolportage
Die Abmachung lautete: Ein Roman von ca. 100 Heften à 24 Seiten. Für eine Auflage von bis zu 20.000 Exemplare sollte er 35 Mark pro Heft erhalten, danach sollten die Rechte wieder an ihn zurückfallen und er sollte abschließend eine "feine Gratifikation" erhalten. Der Vorschuss betrug 500 Mark. Ab dem zweiten Roman erhöhte Münchmeyer das Honorar auf 50 Mark/Heft.[4]

Das "Waldröschen" hat Karl May von Münchmeyer 3.500-4.000 Mark eingebracht, und daran hat er ca. 1,5 Jahre geschrieben. Von den Zahlen her ist es klar, dass May schon aus rein wirtschaftlichen Gründen auf das Angebot von Münchmeyer eingehen musste. Wohlweißlich hat er dies später (auch aus prozesstaktischen Gründen) verschwiegen bzw. beschönigt, denn sonst wäre ja sein (von ihm oftmals beschriebenes und auch beschworenes) Festhalten an die bekannten und nicht schriftlich fixierten Nebenabsprachen im Geschäft mit Münchmeyer möglicherweise nicht mehr so glaubwürdig gewesen. Denn wenn bekannt geworden wäre, dass er schon zum Überleben das Geschäft mit Münchmeyer abschließen musste...[5]

Mays Einkünfte entsprechen jetzt etwa denen eines höheren Beamten. Er kann seine Verwandten nun finanziell unterstützen.[6]

1883[Bearbeiten]

Karl May unterzeichnet einen Vertrag mit Wilhelm Spemann, nach dem er bei einer Auflage von 5.000 Exemplaren 800 Mark erhalten solle. Er bekommt sofort einen Vorschuss von 200 Mark. (Der Vertrag platzt.)

1884[Bearbeiten]

Friedrich Pustet bietet Karl May in einem Brief an, den Orientzyklus als Buchausgabe zu verlegen. Sein Angebot umfasst eine erste Auflage von 2.000 Exemplaren und ein Sofort-Honorar von 1.000 Mark in bar dafür. Mays Reaktion ist unbekannt.[7]

1886[Bearbeiten]

Für einen Roman für die Zeitschrift "Vom Fels zum Meer" bietet Joseph Kürschner Karl May 1.000 Mark pro Bogen (es kommt aber nicht zum Vertrag).[8]

1887[Bearbeiten]

Wilhelm Spemann bietet Karl May für den Zeitschriftenabdruck und die Buchausgabe des "Sohn des Bärenjägers" 1.200 Mark (für die erste Auflage von 3.000 Exemplare).

1888[Bearbeiten]

Für die böhmische Übersetzung der Erzählung "Der Sohn des Bärenjägers" bekommt May von Josef R. Vilímek 200 Mark.

Pustet vom "Deutschen Hausschatz" zahlt postwendend 1 Mark pro Seite Manuskript.

Für "Der Sohn des Bärenjägers" erhält May von Wilhelm Spemann 1.200 Mark zzgl. 300 Mark für die Buchausgabe.

Im November bietet nun auch Wilhelm Spemann pro Manuskriptseite 1 Mark Honorar.

Im Dezember schließt Karl May mit Wilhelm Spemann einen sehr vorteilhaften Vertrag: May solle alles, was er schreibt, an den Verlag schicken, der seinerseits zusichert

"...stets sofort lesen zu lassen und dasjenigem was er acceptiren kann, umgehend mit einem Interims-Honorar von einer Mark pro Manuscriptseite von durchschnittlich 136 Worten zu vergüten, sowie die definitive Abrechnung und Honorirung sofort nach Druck des Manuscriptes eintreten zu lassen. Bei dieser definitiven Abrechnung soll für die Spalte Satz des 'Guten Kameraden' III.ter Jahrgang ein Honorar von fünf Mark zu Grunde gelegt werden."[9] Als Honorar für die Buchausgabe werden 300 Mark für Auflage zu je 2000 Exemplaren angesetzt. An das Vorkaufs- oder Exklusivrecht hält May sich nicht.

1891[Bearbeiten]

May schließt einen Vertrag mit Friedrich Ernst Fehsenfeld:

  • Er erhält vor dem Erscheinen eines Bandes 500 Mark (nachdem das Manuskript vorliegt) und weitere 1.000 Mark, wenn die gesamte Auflage von 5.000 Stück verkauft ist. Für jede weitere Auflage zahlt der Verlag 2.000 Mark.

1894[Bearbeiten]

Pauline Münchmeyer bietet 20.000 Mark pränumerando für einen neuen Kolportageroman.[10]

1895[Bearbeiten]

Mitte November wird ein Nachtrag zu dem 1891 geschlossenen Verlagsvertrag zwischen Fehsenfeld und May beschlossen, nach dem May "das Honorar für jede Auflage von fünftausend Exemplaren im Voraus zu erhalten hat, sobald er die Genehmigung zur Auflage ertheilte".[11]

1897[Bearbeiten]

Die Union Deutsche Verlagsgesellschaft bietet 703 Mark für eine Auflage von 3.000 Exemplaren von "Der Ölprinz". May reagiert verschnupft.

1901[Bearbeiten]

Für Et in terra pax erhält May laut Vertrag 3.000 Mark und darf den Roman nach zwei Jahren Sperrfrist in seine Gesammelten Reiseerzählungen aufnehmen.

Sonstiges[Bearbeiten]

Zum Vergleich: Index der Lebenshaltungskosten von 1881 - 2003

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl-May-Chronik I
  2. Karl-May-Chronik I
  3. Karl-May-Chronik I
  4. Karl-May-Chronik I
  5. Vorwort zu "Die Todes-Karavane - In Damaskus und Baalbeck - Stambul - Der letzte Ritt"
  6. Karl-May-Chronik I, S. 290
  7. Karl-May-Chronik I, S. 309
  8. Karl-May-Chronik I, S. 329
  9. Karl-May-Chronik I, S. 362 f.
  10. Karl-May-Chronik I, S. 485
  11. Karl-May-Chronik I, S. 510