Ludwig Gurlitt

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Ludwig Gurlitt (links) zusammen mit Euchar Albrecht Schmid und Max Finke
Prof. Dr. Ludwig Gurlitt,
letzte Aufnahme, kurz vor seinem Tod
(aus dem Karl-May-Jahrbuch 1931)

Georg Remi Ernst Ludwig Gurlitt (* 31. Mai 1855 in Wien; † 12. Juli 1931 in Freudenstadt) war ein Reformpädagoge und Karl-May-Forscher.

Leben[Bearbeiten]

Er war ein Sohn des Malers Louis Gurlitt (* 1812; † 1897) und seiner Frau Else, der Bruder des Architekten Cornelius Gurlitt und durch seine Mutter ein Neffe der populären Schriftstellerin Fanny Lewald. An seiner Wirkungsstätte (Gymnasium Berlin-Steglitz) und unter seinen Schülern entstand die "Wandervogel"-Bewegung.


Ludwig Gurlitt und Karl May[Bearbeiten]

Ludwig Gurlitt beschäftigte sich seit Anfang 1912 mit Leben und Werk Karl Mays. Angeregt wurde er dazu von Justizrat Erich Sello, der Karl May im Revisionsprozess des Charlottenburger Urteils vertrat. Es kam dabei lediglich zu brieflichem Kontakt, jedoch nie zu einem persönlichen Treffen von Gurlitt und Karl May.

Auf Alfred Kleinbergs diffamierenden Nekrolog auf May für das Biographische Jahrbuch und deutschen Nekrolog (1917) reagierte Gurlitt mit der Streitschrift Gerechtigkeit für Karl May! (1920). Dieser Text, der Bearbeitungen ausdrücklich befürwortet, ist bis heute in Band 34 der Gesammelten Werke enthalten.

Gurlitt engagierte sich auch weiterhin für Karl May, wovon zahlreiche Aufsätze in den Karl-May-Jahrbüchern von 1918 bis 1933 zeugen, und wurde nach dem Tode von Max Finke Mitherausgeber neben Euchar Albrecht Schmid dieser Jahrbücher.

Aufsätze in den Jahrbüchern[Bearbeiten]

weitere Werke[Bearbeiten]

  • Der Deutsche und sein Vaterland (1902)
  • Der Deutsche und seine Schule (1905)
  • Pflege und Entwicklung der Persönlichkeit (1905)
  • Erziehung zur Mannhaftigkeit (1906)
  • Schülerselbstmorde (1908)
  • Pflege des Heimatsinnes (1909)
  • Erziehungslehre (1909)

Sonstiges[Bearbeiten]

Ludwig Gurlitt war der Bruder von Cornelius Gurlitt, einem Gegner Karl Mays.

Literatur[Bearbeiten]

  • Emmy Gurlitt: Der siebzigjährige Ludwig Gurlitt. In: Karl-May-Jahrbuch 1926, S. 11–17.
  • K. Kesseler: Pädagogische Charakterköpfe. 1929.
  • Euchar Albrecht Schmid: Ludwig Gurlitt †. In: Karl-May-Jahrbuch 1931, S. 502.
  • Rudolf K. Unbescheid: Ludwig Gurlitts Vater wiederentdeckt. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 116/1998, S. 62. (Onlinefassung)
  • M. Simon: L. Gurlitt, ein Vertreter der Reformpädagogik. [Diplomarbeit] Wien 1998.
  • Arne Kontze: Der Reformpädagoge Prof. Dr. Ludwig Gurlitt (1855–1931) – bedeutender Schulreformer oder "Erziehungsanarchist"? Ein Lebensbild als Beitrag zur Historiographie der Reformpädagogik. [Dissertation] Göttingen 2001.
  • Albrecht Götz von Olenhusen: Hitlers Kunsthändler. Hildebrandt Gurlitt 1895-1956. Die Biographie. In: KMG-Nachrichten Nr. 190, 2016. [Rezension des Buches mit Erläuterung der Bezüge zwischen Familie Gurlitt/Gerlach und May]

Weblinks[Bearbeiten]