Manitu

Aus Karl-May-Wiki
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Unter Manitu verstehen die Algonkin-Indianer eine unpersönliche, außerordentlich wirksame Kraft, die in allen Wesen, Dingen, Tätigkeiten und Erscheinungen enthalten ist, das heißt eine allen belebten und unbelebten Wesen innewohnende, durchströmende Zauberkraft. Ursprünglich stammt der Begriff von den östlichen Cree. Sie erachten Manitu weder als positiv noch als negativ. Manitus können in Träumen erscheinen und speziellen Schutz, spezielle Kräfte oder Fähigkeiten verleihen. Kranke Algonkin-Indianer baten Manitu um Hilfe.

Kitchi-Manitu bezeichnet das höchste spirituelle Wesen, das über sämtlichen übrigen Geistwesen stand. Dies wurde um 1850 von christlichen Missionaren benutzt, um die Vorstellung ihres Gottes zu erklären und weiter zu verbreiten. Mit dieser Erklärung konnten sie bei den Algonkin erstmals Erfolge verzeichnen.

Umgekehrt wird heute im deutschsprachigen Raum unter "Manitu" eine monotheistische, gesonderte Gottheit verstanden – analog eben zum christlichen Gottesbegriff. Zudem wird der Glaube an "Manitu" allen nordamerikanischen Indianern zugeschrieben. Karl May war offenbar dieser Ansicht und es ist zu vermuten, dass er sogar als Urheber von deren weiten Verbreitung anzusehen ist. (Ähnlich dem christlichen Verständnis angepasst ist auch Mays Auffassung des indianischen Jenseits als eine Art Paradies für Jäger und Sammler.)

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