Maximilian von Witzleben

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Maximilian Wilhelm Dietrich von Witzleben (* 1. November 1845 in Neustrelitz; † 13. August 1909 in Hildesheim) war ein Verleger und Buchdruckereibesitzer.

Leben[Bearbeiten]

Maximilian von Witzleben stammte aus einer alten mecklenburgischen Adelsfamilie. Er war verheiratet mit Margarete Marie Emilie Valentine Barchewitz und somit der Onkel von Elisabeth Barchewitz, die seit 1900 als Pflegetochter in seinem Hause lebte.

Maximilian von Witzleben und Karl May[Bearbeiten]

Die erste bekannte Äußerung Maximilian von Witzlebens zu Karl May ist eine mit M. v. W. signierte Ankündigung von Mays Drama Babel und Bibel im Hildesheimer Kurier vom 13. Juni 1906. Darin heißt es:

Wir werden mit Freuden das Erscheinen des Dramas [...] begrüßen und hoffen einen neuen Einblick in die Tiefe einer reichen Dichternatur zu tun.[1]

Witzlebens Text wurde am 24. Juni im Radebeuler Tageblatt[2], am 23. Juli in der Buerschen Zeitung[3] und am 9. Dezember im Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger[4] nachgedruckt. Ein geplanter Abdruck im Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt war nicht zu Stande gekommen.[5]

Am 30. August widmete Karl May ein Exemplar seines tags zuvor endlich erschienenes Dramas dem Beschützer und Beförderer der wahren, adeligen Kunst, Maximilian von Witzleben.[6] Witzleben dankte May am 5. September brieflich für das übersandte Buch und legte seine noch nicht erschienene Rezension bei:

Ihr "Babel und Bibel" führt [...] in eine Welt von Menschenglück, Liebe und Frieden. [...] Welch' hohen Genuß Babel und Bibel mir bereitet hat, habe ich in meiner Besprechung der Dichtung niederzulegen versucht, die ich beifolgen zu lassen mir gestatte.[7]

Diese wiederum mit M. v. W. unterzeichnete Besprechung brachte der Kurier am folgenden Tag:

Mag "Babel und Bibel" auch der Bühne verschlossen bleiben, das verschlägt nichts. Karl May hat [...] ein Werk geschaffen, für das seine bisherigen nur als Vorarbeiten und Studien gelten können. Der Reiseschriftsteller und Erzähler Karl May hat seinen Namen den besten zeitgenössischen Dichtern ehrenvoll angereiht.[8]

Karl May dankte Witzleben in einem Brief vom 4. Oktober für die Rezension und äußerte sich über sein Babel und Bibel:

An einen sofortigen Erfolg habe ich natürlich nicht gedacht. Das Stück verlangt zu viel. Es ist in einer Gedankenwelt entstanden, die von dem Durchschnittsmenschen noch nicht begriffen werden kann. [...] An dieser Neugeburt der Ideale arbeiten Sie noch viel mehr als ich. Ich kann nur schreiben. Sie aber haben die Macht, die Presse in der Hand, die nach beiden Richtungen wirken kann – – – verderbend oder erlösend. Sie haben das Letztere erwählt. Gott segne Sie![9]

Zu Karl Mays 65. Geburtstag gratulierte Maximilian von Witzleben am 24. Februar 1907 mit einen Brief, in dem er versicherte,

daß, so sehr uns der siegreiche Prozeßabschluß[10] erfreute, es einer äußeren Rechtfertigung für Niemand bedurfte, der Ihr reines keusches Dichtergemüt aus Ihren Werken zu sich sprechen ließ.

Diesem Geburtstagsbrief lag ein Porträtfoto Witzlebens bei, das dieser mit den Worten Der Freund dem Freunde Karl May gewidmet hatte.[11]

Dies ist das letzte bekannte Schreiben zwischen Witzleben und May. In Kontakt blieben sie aber vermutlich weiterhin, zum einen durch Abdrucke von May-Texten im Hildesheimer Kurier, zum anderen durch Lisbeth Barchewitz.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 38.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 41.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 51.
  4. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 116.
  5. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 115, 118.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 61.
  7. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 68.
  8. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 68.
  9. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 88 f.
  10. Gemeint ist der Münchmeyer-Prozess.
  11. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 166.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.