Mutter Quail

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Mutter Quail
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Der beiden Quitzows letzte Fahrten

Mutter Quail (Wachtel) ist die Wirtin der "Taverne zum heiligen Menschenfresser" in Bristol.

Niemals aber, weder früher noch später, war der Verkehr ein so bedeutender wie zur Zeit, da Mutter Quail hinter dem Schänktische ihr kräftiges Scepter schwang. Wie sie in das Haus gekommen und wie ihr eigentlicher Name lautete, das wußte keiner von ihren Gästen. So weit nur irgend Einer zurücksinnen konnte, hatte sie ihren Platz zwischen den Flaschen, Gläsern und Krügen inne gehabt und Quail" war nicht ihr richtiger, sondern ein Spitzname, den sie sich gar wohl verdient hatte, denn das Wort lautet im Deutschen "Wachtel", und die resolute Frau verstand sich auf das "Schlagen" so gut wie nur irgend einer von ihren wetterharten Gästen. Bei allen Streitigkeiten, welche vorkamen, und deren gab es bei der bekannten Derbheit und dem raschen Temperamente des Seevolkes fast alle Tage welche, pflegte sie Niemanden zu Rathe zu ziehen, sondern den Schiedsrichter in eigner Person zu machen, und wenn da "Mutter Wachtel" ihre hohe, corpulente Gestalt durch die Menge der Anwesenden drängte und zu "schlagen" begann, so hatten die Besucher des Haifisches Nichts zu thun, als einfach Platz zu machen und - der Störenfried lag, ehe er sich dessen versah, draußen vor der Thür und konnte sich den heiligen Menschenfresser in der bequemsten Stellung von der Welt betrachten. Und wehe ihm, wenn er es einmal wagte, das Haus wieder zu betreten. - Mutter Quail besaß ein ganz besonderes Gedächtniß für Diejenigen, welche die Kraft ihrer dicken Arme gefühlt hatten - er wurde ohne Gnade und Barmherzigkeit fortgewiesen.[1]

Der Seemann Piet Liebenow, Kapitän der "Schwalbe", ist Mutter Quail besonders ans Herz gewachsen.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der beiden Quitzows letzte Fahrten. In: Feierstunden am häuslichen Heerde, Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1876/77, 4. Kapitel, S. 181.

siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.