Oil-Creek

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Oil Creek ist ein Gegend im nordwestlichen Pennsylvania.

Geschichte[Bearbeiten]

Titusville am Oil Creek, 1865

In Nordamerika gab es einige sehr seicht liegende Öl führende Gesteinsschichten, wo Erdöl in "Quellen" austrat und einen richtigen Ölbach bildete. Das Öl wurde in Oil Creek in der Weise gewonnen, dass unterhalb der natürlichen Ölquelle eine kleiner Damm errichtet und aus der sich dahinter bildenden Lache das Öl geschöpft wurde.

Dieses Öl wurde seit jeher von den zum Irokesen-Stamm gehörigen Seneca-Indianern als Mittel gegen Mücken und Hautkrankheiten sowie als Wundsalbe benutzt. Dies sprach sich auch bei den weißen Siedlern herum, so dass schon Ende des 18. Jahrhunderts zahlreiche Hausierer mit "Seneca-Oil" aus Oil Creek als Allheilmittel durch das Land zogen.

Das Erdöl jener Gegend war aber nicht überall gern gesehen. Um Pittsburgh boomte am Anfang des 19. Jahrhundert der Salzabbau mittels Solequellen. In diese Solequellen sickerte nun immer wieder auch Erdöl ein und verunreinigte diese. Knapp nach 1850 begann der Apotheker Samuel Kier aus Pittsburgh sein aus den Solequellen seines Vaters gewonnene "Pennsylvania Rock Oil" zu verkaufen. Der Erfolg war aber gering. Etwas später benutzte Colonel A. C. Ferris, ein Walölhändler, das medizinische Öl von Kier, um daraus Leichtöl zur Nutzung als Brennstoff für Lampen zu erzeugen. Kier hörte davon und begann nun, mit einer Whiskey-Destillationsapparatur sein "Rock Oil" in Lampenöl zu verarbeiten. Die Stadt Pittsburgh war darüber wenig erbaut. Kier musste wegen der Explosionsgefahr seine Öldestillation an den Stadtrand verlegen.

Der New Yorker Anwalt George Bissel erfuhr etwa 1854 ebenfalls von Kier's Destaillationsversuchen und trat in Kontakt mit Benjamin Silliman jr. von der Yale University. Silliman sollte herausfinden, ob man aus "Seneca Oil" tatsächlich Lampenöl herstellen könne. Silliman destillierte das Rohöl in verschiedene Fraktionen, darunter ein Lampenöl, das als Kerosin bereits bekannt war. Nach den erfolgreichen Versuchen gründete Bissell die "Pennsylvania Rock Oil Company", später "Seneca Oil Company".

Oberst Edwin Drake wurde von der "Pennsylvania Rock Oil Company" angeheuert, nach Titusville am Oil Creek zu fahren, um die Nutzung der Ölvorkommen dort abzuschätzen. Er beschloss, ein Loch bis in jene Tiefe zu bohren, in der der Ursprung der ständig fließenden Ölmengen vermutet wurde. Am 27. August 1859 erreichte der Bohrschacht eine Tiefe von 21,2 m. Mit Hilfe einer Handhebelpumpe wurden innerhalb eines Tages etwa 4000 Liter Öl gewonnen.

Schon einen Tag nach seinem Öl-Erfolg wurden Drakes Methoden entlang des Oil Creek und im umliegenden Gebiet nachgeahmt. Ein Ölrausch brach in der Gegend aus, weil scheinbar leicht zu verdienendes Geld lockte. Praktisch über Nacht wurde aus dem Bauernstädtchen Titusville eine Art Goldgräberstadt mit hastig errichteten Baracken und Bohrgerüsten. Dies kulminierte in der Gründung einiger Ölboomstädte entlang des Flusses. Ein Jahr später waren im Nordwesten Pennsylvanias ungefähr 2.000 Bohrlöcher anzutreffen. Um 1865 produzierte das nahegelegene Pithole City einige Monate lang fast 2/3 der Weltölförderung.

Die Nachricht von dieser Entdeckung verbreitete sich sehr schnell, von allen Seiten strömten unternehmungslustige Menschen herbei, und es brach ein „Ölfieber" aus, an Heftigkeit dem kalifornischen oder australischen Goldfieber mindestens vergleichbar. Bis zu Ende 1860 waren bereits gegen 2000 Bohrlöcher abgeteuft, von welcher viele mit leichter Mühe eine reiche Ausbeute gaben, andre aber erst bei 120 bis 150 m Tiefe das Erdöl erreichten – oder auch gar nicht. Die Zustände in den Öldistrikten waren anfangs durchaus chaotisch, oft ergossen sich kolossale Mengen an Erdöl, ohne daß die Besitzer der Quellen genug Fässer herbeischaffen konnten, um diesen unerwarteten Reichtum zu bergen. Dazu fehlte es an Transportmitteln; man bildete Flöße aus aneinander befestigen Fässern und ließ das Öl in großen, flachen Kasten den Alleghany hinab nach Pittsburg schwimmen. Dabei entstanden die ärgsten Verwirrungen, und nicht selten entzündeten sich dem Erdboden entströhmende Gase, bildeten ein Feuermeer und richteten die schrecklichsten Verwüstungen an; das das Feuer ergriff den Fluß, dessen Wasser mit einer Ölschicht bedeckt war, und dann erlahmten alle Anstrengungen, des Feuers Herr zu werden.[1]

bei Karl May[Bearbeiten]

In "Schacht und Hütte" war 1875 - in der Zeit als Karl May dort Redakteur war - in dem anonymen Artikel "Ein Lichtspender" über Ölfunde zu lesen:

Besonders ergiebig sind Pennsylvanien und Westvirginien, im Ersteren der Venango-County mit dem Oil-Creek und im Letzteren das Kanawhathal.

Josias Alberts kam vom Oil-Creek nach Young-Kanawha. May erzählt auch noch von weiteren Ölprinzen.

Sonstiges[Bearbeiten]

Die Entdeckung des Öls wird auch im Band 32 "Im Schatten der Bohrtürme" der Comicreihe Lucky Luke aufgegriffen.

Anmerkungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Neil McElwee: Oil Creek … the Beginning: A History and Guide to the Early Oil Industry in Pennsylvania.

Weblinks[Bearbeiten]