Salek

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Werke mit
Salek
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Der Weg zum Glück

Salek ist ein Schurke, der als Egon von Stubbenau in den Roman "Der Weg zum Glück" eingeführt wird. Als Egon von Stubbenau gibt er vor, ein Baron zu sein und über Ländereien u.a. in der Ukraine zu verfügen. Diese Behauptungen werden in der Wiener Gesellschaft mehr oder weniger versteckt angezweifelt. In Wahrheit ist er ein berüchtigter Verbrecher und Mädchenhändler.

Als Baron von Stubbenau trug er »einen sehr eleganten, ja ›feschen‹ Wiener Anzug nach dem allerneuesten Schnitt und Muster. Die Linke war behandschuht, die Rechte nicht. An den Fingern dieser Letzeren glänzten mehrere Ringe, deren Steine nur ein ganz besonderer Kenner für werthlose Nachbildungen hätte erklären können. Er war, das sah man auf den ersten Blick, ein ausgesprochener Dandy und hatte ... gewöhnlich die nachlässige, gelangweilte Haltung jener Flaneurs, welche sich in ihren müssigen Stunden - und jede Stunde ist bei ihnen müssig - auf den eleganteren Straßen herumtreiben und dem Leben keinen besonderen Reiz mehr abgewinnen können, weil sie die liebenswürdigen Seiten desselben bereits im Uebermaße kennen gelernt und genossen haben. Sein Gesicht war glatt rasirt und stark gepudert, vielleicht um gewisse Spuren, welche eine ausverkaufte Jugend zurückzulassen pflegt, weniger bemerkbar zu machen. Seine Brauen und Wimpern waren schwarz gefärbt, um dem Blicke des matten Auges mehr Intensivität zu ertheilen. Die perlenweißen Zähne waren viel zu schön, als daß man sie für echt hätte halten können, und der Mund schien durch Anwendung einer Lippenpomade künstlich aufgefrischt worden zu sein. Dies alles gab dem Gesicht etwas Unechtes, Wachsfiguren-Aehnliches und verdeckte trotzdem nicht den Ausdruck scheuer Unsicherheit, welcher über diesem Gesichte ausgebreitet lag und sich in dem ganzen Wesen und Gebahren des jungen Mannes aussprach. Wenn man überhaupt die Erlaubniß hat, einen Menschen mit irgend einem Thiere zu vergleichen, so glich der Baron einer schön gezeichneten und wohlgenährten Katze, welche jeden Augenblick bereit ist, irgend einem ihr feindseligen Wesen zu entwischen.« Er freundet sich mit dem Sänger Criquolini an, um ihn demnächst ausrauben zu können. Allerdings legt seine Komplizin Valeska da ein Veto ein, da sie die Absicht hat, auf legalem Weg an das Vermögen zu kommen, indem sie den Sänger heiratet. Salek ist einverstanden und fördert die Beziehung nach Kräften, obwohl er selbst der Geliebte der Valeska ist und mit ihr zwei Kinder hat.

Zum Ausgleich brechen Valeska und Salek/Stubbenau bei der Sängerin Lena Ubertinka ein, der sie erfolgreich sämtliche Juwelen rauben. Noch in derselben Nacht brechen sie ebenfalls - im Auftrag eines Herrn Terzky von Gulijan - bei Curty von Gulijan ein und stehlen dort die Papiere, die er benötigt, um seine Ansprüche auf eine Erbschaft beweisen zu können. Sie werden nach diesem Einbruch allerdings beobachtet und Herr von Senftenberg sowie der Wurzelsepp können die Sache aufklären und Salek verhaften lassen.

In Saleks Wohnung findet sich neben Diebeswerkzeugen und -gut ein genaues Verzeichnis der von ihm begangenen Verbrechen, da er darüber Buch geführt hatte. So kommt man einem vom Salek zusammen mit Baruch Abraham und den Gebrüdern Petruccio betriebenen Mädchenhandel auf die Spur, bei dem Mädchen von Salek mit falschen Versprechungen unter Vertrag genommen, an Baruch und die Petruccios weitergeleitet und vom Kapitän Marmel nach Amerika verschifft werden, wo sie in Freudenhäusern arbeiten müssen.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.