Schloss Bützow

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bötzow (auch Bützow) ist ein alter Name für Oranienburg im Landkreis Oberhavel im Bundesland Brandenburg. Die Stadt liegt an der Havel ca. 35 km nördlich des Stadtzentrums von Berlin. (Dieses Bützow im Havelland darf nicht mit Bützow in Mecklenburg-Vorpommern verwechselt werden.)

Lage von Oranienburg

Geschichte[Bearbeiten]

Archäologische Funde zeigen, dass die Stadt aus einer slawischen Siedlung entstanden ist, die vermutlich den Namen Bochzowe trug. Die deutsche Besiedlung des heutigen Stadtgebietes erfolgte im Zuge der zweiten Ostexpansion im 12. Jahrhundert unter Beibehaltung des alten slawischen Namens. An der Stelle, wo sich heute das Schloss Oranienburg befindet, entstand Anfang des 13. Jahrhunderts eine Burg zum Schutz des Gebietes und der wichtigen Flussüberquerungen. 1216 wurde Oranienburg als Bochzowe erstmals urkundlich erwähnt. 1232 erhielt Bochzowe das Stadtrecht. Die Einwohner der Stadt betrieben Fischfang, Handel mit Fisch und landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Aus Bochzowe entstand 1483 der Amtssitz Bötzow. Mit der Eroberung von Gebieten, die weiter östlich der Stadt liegen, verlor die Burg an Bedeutung und an ihrer Stelle wurde durch den brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. ein zweistöckiges Jagdschloss errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Bötzow niedergebrannt und geplündert. 1650 schenkte der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm seiner Frau Louise Henriette von Oranien die Domäne Bötzow. 1652 wurde in Bötzow ein Schloss im holländischen Stil errichtet, das den Namen Oranienburg erhielt. Hier richtete Louise Henriette 1663 das erste europäische Porzellankabinett ein. Der Schlossname wurde auch auf die Stadt übertragen.

bei Karl May[Bearbeiten]

Schloss Bützow
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Der beiden Quitzows letzte Fahrten

Schloss Bützow ist in Karl Mays Ritterroman "Der beiden Quitzows letzte Fahrten" der Wohnsitz von Werner von Holtzendorff. Nach der Flucht Dietrich von Quitzows von Burg Friesack über Dechtow am Zotzen hilft Holtzendorff diesem. Er verbirgt ihn vor Suteminn und den Suchtrupps des Markgrafen von Brandenburg Friedrich von Zollern zuerst auf seinem Schloss Bützow.

Wo im Kreise Nieder-Barnim des preußischen Regierungsbezirkes Potsdam jetzt die Stadt Oranienburg zu finden ist, lag früher Schloß und Dorf Bötzow an der Havel, wo zu der Zeit, von welcher wir berichten, Herr Werner von Holzendorf hauste. Er war ein gar mannhafter Ritter, wacker im Streite, bieder und treu von Character und nur etwas jähzornigen Gemüthes. Er hatte stets zu den Quitzows gestanden, die sich in aller Noth und Fährlichkeit auf ihn verlassen konnten, und wir haben gesehen, wie er Herrn Dietrich in jener Fluchtnacht bei Dechtow getroffen, ihn gegen seinen Verfolger in Schutz genommen und nach Bötzow in Sicherheit gebracht hat.
Aber diese Sicherheit war nur eine augenblickliche und keineswegs für die Dauer, denn in der Gegend um Bützow besaßen die Quitzows mehr Feinde als Freunde, und selbst unter den Knechten Werners gab es einige, auf die er sich selbst nicht verlassen konnte, sondern gegen die er vielmehr ein gerechtes Mißtrauen zu hegen hatte. Deshalb war es ihm lieb, daß er mit Dietrich unbeobachtet in das Schloß gekommen war, wo dieser sich augenblicklich seiner ritterlichen Kleidung entledigen und das Gewand eines gewöhnlichen Reisigen anlegen mußte, um so wenig als möglich erkannt zu werden.[1]

Aus diesem Grund bringt Holzendorff Dietrich zuerst auf Schloss Neumühl in Sicherheit und schließlich nach Grabsdorf.

Karl May schreibt abwechselnd Bützow und Bötzow (siehe Zitat).

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der beiden Quitzows letzte Fahrten. In: Feierstunden am häuslichen Heerde, Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1876/77, 5. Kapitel, S. 198.

Weblinks[Bearbeiten]