Sei mir gegrüßt, Du liebes Österreich! (Gedicht)

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Sei mir gegrüßt, Du liebes Österreich! ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

  Sei mir gegrüßt, du liebes Österreich!
    Du ragst so hoch und bist so tief gegründet.
  Schon graut der Morgen und nun kommt wohl gleich
    Die Sonne, welche dir den Tag verkündet.
  Es schauen dir der Erde Völker zu,
    Ob du wohl wirst aus diesen Tiefen steigen,
  Und hast du es gethan, so öffnest du
    Das Eisenthor, um dich als Held zu zeigen.
  Sei mir gegrüßt, du liebes Steierland!
    Wär ich dein Sohn, wie wollte ich dich ehren.
  Läg mir zur Wahl die Erde in der Hand,
    Ich würde doch nur dich, nur dich begehren.
  Wenn fromm und still, im hellen Sternenschein,
    Rings deine Berge im Gebete liegen,
  So möcht ich deines Volkes Seele sein
    Und wie ein Engel auf zum Himmel fliegen.
  Sei mir gegrüßt, du liebe, alte Stadt!
    Noch lebt der Straus, auch trägt er noch die Eisen.
  Wer dich gesehn und dich verstanden hat,
    Der geht nicht weiter, ohne dich zu preisen.
  Ich schließe dankbar dich ins Herze ein,
    Daß du mich hier so freundlich aufgenommen,
  Und wenn du mir versprichst, mir gut zu sein,
    So werd ich gern und fröhlich wiederkommen!
Leoben,
d[en] 13ten Oct[o]b[e]r 1904.                     Karl May.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Im Oktober 1904 hielt sich Karl May mit seiner Ehefrau Klara während einer Rundreise in Leoben auf. Am 13. Oktober trug sich May mit diesem Gedicht in das Gästebuch der Familie Gärner ein.

Zwei Tage später wurde das Poem in der Obersteirischen Volkszeitung, Leoben, abgedruckt.[2]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Konrad Stekl: Karl May und die Steiermark. Karl May in Leoben. Mit Faksimile seiner Eintragung ins Gästebuch des Hotels Gärner. In: M-KMG 9/1971, S. 17–20. (Onlinefassung)