Silberbüchse (Karl May)

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karl May mit seiner Silberbüchse

Die Silberbüchse ist eigentlich das Gewehr Winnetous (siehe Silberbüchse (Winnetous Gewehr)). Karl May besaß dieses selbstverständlich.

Allgemeines[Bearbeiten]

Nach einem Aufrag von Ende 1895 erhält May im März 1896 von Oskar Max Fuchs einen gewöhnlichen Vorderlader (ohne Ladestock) mit zwei Läufen und Perkussionsschlössern, dessen Kolben und Schaft dicht mit Messing(polster)nägeln beschlagen sind.

Auf dem Kolben bilden die Nägel Buchstaben. W/VV/M auf der einen und ein NS auf der anderen Seite. May erklärte einmal Max Welte, dass das W für Winnetou stünde[1] und das NS für Nonton Shis inte (= Häuptling der Apachen). Eine andere, spätere Erklärung deutet das NS als Nuestra Senora (latein.: Unsere Herrin) und das VV als Virgo Virginum (latein.: Jungfrau der Jungfrauen).[2] Was sich May oder Fuchs tatsächlich dabei gedacht haben, ist unbekannt.

Dieses Gewehr hat zwei Läufe, ist 114 Zentimeter lang und wiegt sechs Kilogramm. Wegen fehlender Zündkanäle ist es aber nicht schussfähig. Es ist eine Dekorationswaffe zu seinen Kostümfotos.

Die berühmten Gewehre
Die Radebeuler Büchse

Die beiden Läufe wurden bereits zu Mays Lebzeiten gestohlen.

Die ursprünglichen Gewehrläufe wurden gestohlen, während May auf Reisen war. Damals erschien ein Besucher, der sich als Offizier vorstellte, und nahm in einem unbewachten Augenblick die Läufe an sich. Später wurden sie durch andre ersetzt.[3]

1920 ließ Klara May die im Lauf der Jahre ramponierte Silberbüchse restaurieren und von Max Fuchs ein Duplikat anfertigen. Dabei wurden die ursprünglichen Sternnägel des "Originals" durch Stifte mit Silberplättchen ersetzt. Die Sternnägel kamen in das neu geschaffene Duplikat. Das Duplikat hat ein anderes Schloss, eine leicht andere Form und ist etwas kürzer.

Karl Mays Silberbüchse befindet sich in Karl-May-Museum in Radebeul.

Nachbauten[Bearbeiten]

Das bekannteste Duplikat ließ Klara May 1920 anfertigen (s. o.). Beide Gewehre (Original und Duplikat) befinden sich heute im Radebeuler Museum.

Für das Karl-May-Museum in Bamberg wurden die drei berühmten Gewehre noch einmal nachgebaut, da es dem Karl-May-Verlag bei der Übersiedlung nicht möglich war, die Waffen mitzunehmen.

Das Exemplar im Karl-May-Haus stammt von Adolf Stärz. Ein weiteres wurde 2008 vom Förderverein des Karl-May-Hauses "Silberbüchse e.V." erworben.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Einigermaßen unsinnig, es sei denn, Winnetou hätte die Büchse nach dem Tode des Vorbesitzers "umnageln" lassen.
  2. Wandollek: Die Feuerwaffen, S. 236; beide Bezeichnungen beziehen sich auf Maria, die Mutter Jesu.
  3. Josef Fanta: Die Waffen in den Romanen Karl Mays. In: Karl-May-Jahrbuch 1932, S. 439

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]