Universitas Germana-Americana

Aus Karl-May-Wiki
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Die Universitas Germana-Americana war eine vorgebliche Hochschule in Chicago, die Karl May eine falsche Ehrendoktorwürde verlieh.

Die Institution[Bearbeiten]

Offiziell angemeldet wurde die "Deutsch-Amerikanische Universität" 1897 von John Malok, einem Barbier aus Chicago, als "Handesgesellschaft".

Das Doktordiplom[Bearbeiten]

Doctor Philosophiae Honoris Causae der Universitas Germana-Americana – leider eine Universität ohne akademischen Betrieb ...

Die Urkunde traf am 9. Dezember 1902 in Radebeul ein. Über die Vorgeschichte ist nicht viel bekannt. Offenbar war es Klara May, die zuvor wegen eines amerikanischen Doktortitels Erkundigungen einzog. Laut ihrer späterer Aussage sei für dieses Dokument angeblich kein Geld geflossen. Belege gibt es nicht.

Die Urkunde ist (vorgeblich) unterzeichnet von

  • Chas. Molchin, Ph. D. H. T. Rector
  • Edwin Illxey, Ph. D. Ord. Philos. H. T. Decanus
  • Emil A. Grotefend, M. D. Ph. H. T. Registrator
  • Robert Bernhard, Ph. D. A. M.
  • L. F. Nietmann, A. M. M. D.
  • Henry Copinger, Phil. D. H. J. Prorector

Karl May und die "Universitas Germana-Americana"[Bearbeiten]

Als Karl May wenige Monate später von Emma geschieden wurde und Klara Plöhn heiraten wollte, erfuhren die Behörden, dass Mays nach wie vor geführter – wenn auch amtlicherseits bereits untersagter – Doktortitel möglicherweise durch ein ausländisches Diplom belegt werden könnte. Am 14. März 1903 beantragte May also die (beschleunigte) Prüfung und lobte die Pseudo-Hochschule in den höchsten Tönen (... zieht sie aus Deutschland Lehrkräfte allerersten Ranges an ...).

Schon vier Tage später wurde nach Prüfung die Führung eines Doktortitels aufgrund dieser Urkunde abgelehnt. Gründe wurden nicht genannt, aber Hans-Dieter Steinmetz hat Fälle gefunden, in denen eine Genehmigung erteilt wurde – wohl immer mit nachgewiesenem Auslandsstudium.

Am 15. Mai 1903, also zwei Monate später, lässt May dann seine Schwiegermutter, Wilhelmine Beibler, unter einem Vorwand beim Kaiserlichen Deutschen Konsulat in Chicago nachfragen, ob die Universität existiert. Sie erhielt Anfang Juni die Auskunft, dass diese "von den zuständigen Staatsbehörden als reputable nie anerkannt worden" sei. "In Wirklichkeit soll dieselbe nie existiert haben und wurde auch seiner Zeit ... öffentlich als Schwindel gebrandmarkt."

Literatur[Bearbeiten]