Wahrheitstraum (Gedicht)

Aus Karl-May-Wiki
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Wahrheitstraum ist ein Gedicht von Karl May.

Text[Bearbeiten]

          Wahrheitstraum.
Ich bin im Traum gewesen
  Am einstgen Paradies
Und hab ein Blatt gelesen,
  Das streng zurück mich wies.
Ich hab im Traum gesehen
  Ins Innre mir alsbald
Und wie es konnt geschehen,
  Daß dieses Blatt mir galt.
Ich konnt im Traume schauen
  Weit über alle Zeit
Und fühlte da ein Grauen
  Vor meiner Ewigkeit.
Und als ich dann erwachte,
  Blieb mir ein Ahnen kaum
Von dem, was er mir brachte,
  Doch wars ein Wahrheitstraum.
Nun sinn ich täglich, stündlich,
  Was auf dem Blatt wohl stand;
Es ist mir unergründlich
  Und bleibt mir unbekannt.
Doch wenn ich im Gebete
  Zu meinem Gott und Herrn
Recht gläubig, innig trete,
  So sagt er mir es gern.
Dann macht der Traum als Wahrheit
  Mich von der Sünde rein,
Und ich tret in die Klarheit
  Des Paradieses ein.[1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

Am 18. Dezember 1900 erschien ein Gedichtband Mays mit dem Titel Himmelsgedanken im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld.[2] In dieser Ausgabe ist das Gedicht auf den Seiten 209 und 210 enthalten. Der auf der folgenden Seite abgedruckte Aphorismus lautet:

Der Dank ist wohl das aller-, allereinzige Verdienst, welches sich der Mensch vor Gott erwerben kann. Wie leer, wie traurig leer sind also die Hände des Undankbaren![3]

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Himmelsgedanken, S. 209 f.
  2. Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie, S. 244.
  3. Karl May: Himmelsgedanken, S. 211.

Weblinks[Bearbeiten]