Wie ich als Schiffskoch fuhr

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Wie ich als Schiffskoch fuhr ist eine Erzählung von Robert Kraft, die 1915 veröffentlicht wurde.

Inhalt[Bearbeiten]

Der Matrose Fritz berichtet seine Erlebnisse auf einer 14-tägigen Fahrt als Schiffskoch. In Singapore war der Schiffskoch desertiert, Fritz hatte sich, als der Kapitän an die Mannschaft eine entsprechende Frage gerichtet hatte, als Ersatz gemeldet. Der Posten des Schiffskochs ist dabei nicht sonderlich beliebt, da er unter anderem Hänseleien seiner Schiffskameraden ausgesetzt ist. Fritz berichtet, dass er einige Grundkenntnisse im Kochen besitzt und erzählt dann von zwei Missgeschicken, die ihm wiederfahren sind.

Zum einen füllt er, als es Reis geben soll, deutlich zuviel Reis - 1,25 Pfund pro Mann - in den Topf, der überquellende Reis füllt schließlich alle vorhandenen Töpfe, so dass Fritz einen Teil in die Seestiefel füllen muss. Die Matrosen, die sein Pech bemerkt haben, narren ihn nun noch, indem sie nach dem Essen kommen, und fragen, ob noch etwas Reis übrig ist, den Schiffjungen schicken sie sogar mit einer Wanne, die doch mit Reis gefüllt werden soll.

Ein weiterer Fehler unterläuft ihm, als er die Erbsen anbrennen lässt. Da dies aber jedem passieren kann, sprechen ihn die Matrosen nicht darauf an. Vielmehr loben sie das Essen oder bemängeln Fehler, die es gar nicht gibt: Das Essen sei zu salzig und zu heiß. Daraufhin kippt er eine Schüssel Wasser in die Erbsen und kommentiert seine Handlung damit, dass das Essen nun nicht mehr zu heiß oder zu salzig sei und wem der Fraß bislang geschmeckt habe, der werde auch nun nichts daran auszusetzen haben.

In Suez wird Fritz dann erlöst, da ein neuer Schiffskoch an Bord kommt.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Ursprünglich erschien der Text bereits 1912 innerhalb des Romans Das Gauklerschiff. Die Irrfahrten der Argonauten, der im Dresdner Romanverlag veröffentlicht wurde, auf den Seiten 580 bis 590 (Lieferung 10) und war auch in den Nachauflagen des Romans enthalten. Der Text ist in den Roman allerdings nicht in Form einer selbstständigen Erzählung eingearbeitet, sondern gehört als Einschaltung zum laufenden Text. Der Erzähler ist der Held des Romans, Georg Stevenbrock.

1915 erschien dann ein Abdruck als separate Erzählung im 32. Heft des 7. Jahrgangs von Die Wochenschau bei W. Girardet. Die Erzählung wurde dabei unter dem Pseudonym Fritz Barker abgedruckt und der Name des Erzählers von Georg entsprechend dem Pseudonym auf Fritz geändert.[1]

Im Dezember 2013 wurde die Erzählung im Rahmen der Edition Braatz & Mayrhofer in Band 11, Schiffs-Novellen Band 2, gemeinsam mit Der Stern des Heils, Drei Monate unter Japanischen Matrosen, Der schwedische Matrose, Japanische Matrosen (1895), Japanische Matrosen (1914), Das Totenschiff, Auf der Kommandobrücke, Schwimmunterricht bei der kaiserlichen Marine, Fünf Wochen in der Heilsarmee, Die Seeschlange, Das Glück von Colonrock oder Der Seehund und die kluge Frau, Jochen der Taugenichts oder Matrosenliebe zu Wasser und zu Lande, Das Seegespenst und Ein seltsamer Schuß veröffentlicht.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 687 ff.