Carl Leberecht Reinhold Hohlfeld

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Carl Leberecht Reinhold Hohlfeld (* 1826 in Friedersdorf; † 1904) war während der Haftzeit Karl Mays Katechet in der Strafanstalt Schloss Osterstein in Zwickau.

Hohlfeld war zunächst seit 1850 als Lehrer in Kamenz, danach ab 1852 als zweiter Lehrer an der Erziehungs- und Besserungs-Anstalt zu Großhennersdorf beschäftigt. Ab 1862 war er in der Strafanstalt Schloss Osterstein tätig. Hier war er Erster Katechet und Organist.[1] Ihm unterstand das Kirchenkorps.

Karl May schreibt zu Hohlfeld im Zusammenhang mit dem Aufsichtsbeamten Friedrich Eduard Göhler in seiner Autobiographie Mein Leben und Streben:

Er [gemeint ist Göhler] hatte, wie wohl alle diese Aufseher, früher beim Militär gestanden, und zwar bei der Kapelle, als erster Pistonbläser. Darum war ihm das Musik- und Bläserkorps der Gefangenen anvertraut. Er gab des Sonntags in den Visitationen und Gefängnishöfen Konzerte, die er sehr gut dirigierte. Auch hatte er bei Kirchenmusik die Sänger mit seiner Instrumentalmusik zu begleiten. Leider aber besaß weder er noch der Katechet, dem das Kirchenkorps unterstand, die nötigen theoretischen Kenntnisse, die Stücke, welche gegeben werden sollten, für die vorhandenen Kräfte umzuarbeiten oder, wie der fachmännische Ausdruck heißt, zu arrangieren. Darum hatten beide Herren schon längst nach einem Gefangenen gesucht, der diese Lücke auszufüllen vermochte; es war aber keiner vorhanden gewesen.
Jetzt nun kam der Aufseher Göhler infolge seiner Beobachtung meines seelischen Zustandes auf die Idee, mich in sein Bläserkorps aufzunehmen, um zu sehen, ob das vielleicht von guter Wirkung auf mich sei. Er fragte bei der Direktion an und bekam die Erlaubnis. Dann fragte er mich, und ich sagte ganz selbstverständlich auch nicht nein. Ich trat in die Kapelle ein. Es war gerade nur das Althorn frei. Ich hatte noch nie ein Althorn in den Händen gehabt, blies aber schon bald ganz wacker mit. Der Aufseher freute sich darüber. Er freute sich noch mehr, als er erfuhr, daß ich Kompositionslehre getrieben habe und Musikstücke arrangieren könne. Er meldete das sofort dem Katecheten, und dieser nahm mich unter die Kirchensänger auf. Nun war ich also Mitglied sowohl des Bläser- als auch des Kirchenkorps und beschäftigte mich damit, die vorhandenen Musikstücke durchzusehen und neue zu arrangieren. Die Konzerte und Kirchenaufführungen bekamen von jetzt an ein ganz anderes Gepräge.[2]

Hohlfeld verfasste auch mindestens eine schriftliche Arbeit zum Strafanstaltswesen.

Werke[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Staats-Handbuch für den Freistaat Sachsen. Herausgegeben vom Ministerium des Innern, Leipzig, 1854, S. 270; Rammings Kirchlich-statistisches Handbuch für das Königreich Sachsen. Neunte, nach handschriftlichen Angaben und amtlichen Quellen bearbeitete Ausgabe, Dresden, 1868, S. 256.
  2. Karl May: Mein Leben und Streben, S. 128.