Friedrich Louis Münchmeyer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Friedrich Louis (Fritz) Münchmeyer''' (* [[15. April]] [[1829]] in Lauterbach; † [[25. Dezember]] [[1897]]) war der ältere Bruder des in [[Karl May|Karl-May]]-Kreisen bekannteren [[Heinrich Gotthold Münchmeyer]]. Er hatte reich geheiratet und finanzierte anfangs die Verlagsgeschäfte der Brüder.
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'''Friedrich Louis (Fritz) Münchmeyer''' (* [[15. April]] [[1829]] in Lauterbach; † [[25. Dezember]] [[1897]]) war der ältere Bruder des in [[Karl May|Karl-May]]-Kreisen bekannteren [[Heinrich Gotthold Münchmeyer]].  
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Er hatte reich geheiratet - Caroline Wilhelmine Heide (1834-1906) - und finanzierte anfangs die Verlagsgeschäfte der Brüder.
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Seit [[1878]] wohnte er mit seiner Frau Caroline Wilhelmine nicht mehr im [[Verlagshaus Jagdweg 14|Jagdweg 14]], sondern in der (nahen) Rosenstraße 91 (3. Etage). Ab [[1879]] wohnte er dann in Schönfeld bei [[Dresden]].<ref>''Karl-May-Chronik I'', S. 293</ref> Er hatte mehrere Kinder.
  
 
Er war lt. May früher Schneider gewesen und hatte danach auch als Kolporteur gearbeitet.<ref>''Karl-May-Chronik I'', S. 189</ref>
 
Er war lt. May früher Schneider gewesen und hatte danach auch als Kolporteur gearbeitet.<ref>''Karl-May-Chronik I'', S. 189</ref>
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So erschien ''[[Das Buch der Liebe]]'' in Friedrich Louis Münchmeyers Verlag.
 
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Gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich umsorgte er den Jung-Redakteur May und oft gingen sie zu dritt abends aus.<ref>''Karl-May-Chronik I'', S. 191</ref> Am [[1. September]] [[1875]] begleitet er May zum Möbelkauf bei [[Hugo Dröher|Max Hugo Dröher]] und bezeugt den Kauf.<ref>''Karl-May-Chronik I'', S. 201</ref>
 
Gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich umsorgte er den Jung-Redakteur May und oft gingen sie zu dritt abends aus.<ref>''Karl-May-Chronik I'', S. 191</ref> Am [[1. September]] [[1875]] begleitet er May zum Möbelkauf bei [[Hugo Dröher|Max Hugo Dröher]] und bezeugt den Kauf.<ref>''Karl-May-Chronik I'', S. 201</ref>
  
 
Wegen des ''Buch der Liebe'' kommt es am [[23. Februar]] [[1876]] zu einer Haussuchung im Verlag und in Folge dessen zu einem Verfahren gegen Münchmeyer und Genossen - wobei "Genosse" May wahrscheinlich bereits in erster instanz freigesprochen wird.<ref>''Karl-May-Chronik I'', S. 220f.</ref> Münchmeyer und der Drucker [[Friedrich Wilhelm Gleißner]] dagegen werden wegen "Vergehen gegen die Sittlichkeit" zu Geldstrafen von je 200 Mark verurteilt. Beide erheben dagegen Einspruch beim Landgericht. Bei der geheimen Revisionsverhandlung am [[8. Dezember]] 1876 wurden beide freigesprochen.
 
Wegen des ''Buch der Liebe'' kommt es am [[23. Februar]] [[1876]] zu einer Haussuchung im Verlag und in Folge dessen zu einem Verfahren gegen Münchmeyer und Genossen - wobei "Genosse" May wahrscheinlich bereits in erster instanz freigesprochen wird.<ref>''Karl-May-Chronik I'', S. 220f.</ref> Münchmeyer und der Drucker [[Friedrich Wilhelm Gleißner]] dagegen werden wegen "Vergehen gegen die Sittlichkeit" zu Geldstrafen von je 200 Mark verurteilt. Beide erheben dagegen Einspruch beim Landgericht. Bei der geheimen Revisionsverhandlung am [[8. Dezember]] 1876 wurden beide freigesprochen.
 
Seit [[1878]] wohnte er mit seiner Frau Caroline Wilhelmine nicht mehr im [[Verlagshaus Jagdweg 14|Jagdweg 14]], sondern in der (nahen) Rosenstraße 91 (3. Etage). Ab [[1879]] wohnte er dann in Schönfeld bei [[Dresden]].<ref>''Karl-May-Chronik I'', S. 293</ref> Er hatte fünf Söhne, darunter einen namens Gustav Adolf (* 1858; &dagger; vor 1905).
 
  
 
Er begleitete seinen Bruder Heinrich häufig zu Familie May, die [[1883]] von [[Hohenstein-Ernstthal|Hohenstein]] nach Dresden-Blasewitz gezogen war.
 
Er begleitete seinen Bruder Heinrich häufig zu Familie May, die [[1883]] von [[Hohenstein-Ernstthal|Hohenstein]] nach Dresden-Blasewitz gezogen war.
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* [[Dieter Sudhoff]]/[[Hans-Dieter Steinmetz]]: ''[[Karl-May-Chronik]] I'' bis ''III''. [[Sonderbände zu den Gesammelten Werken]]. [[Karl-May-Verlag]] [[Bamberg]]–[[Radebeul]] [[2005]]. ISBN 978-3-7802-0170-6
 
* [[Dieter Sudhoff]]/[[Hans-Dieter Steinmetz]]: ''[[Karl-May-Chronik]] I'' bis ''III''. [[Sonderbände zu den Gesammelten Werken]]. [[Karl-May-Verlag]] [[Bamberg]]–[[Radebeul]] [[2005]]. ISBN 978-3-7802-0170-6
 
* [[Jürgen Wehnert]]: ''Aus der Frühzeit des Münchmeyer-Verlages (1862-1874)''. In: [[Karl-May-Welten IV]], Karl-May-Verlag 2013.
 
* [[Jürgen Wehnert]]: ''Aus der Frühzeit des Münchmeyer-Verlages (1862-1874)''. In: [[Karl-May-Welten IV]], Karl-May-Verlag 2013.
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* [[Jürgen Wehnert]]: ''Frühe Lebensspuren'' In: [[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 211]], [[2022]].
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* [[Martin Schulz]]: ''Ein „aufregender Vorfall“. Zum Tod von Friedrich Louis Münch­mey­er''. In: [[Karl May in Leipzig Nr. 131]], [[2022]].
 
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Aktuelle Version vom 18. Dezember 2022, 13:45 Uhr

Friedrich Louis Münchmeyer, 2. v.r.

Friedrich Louis (Fritz) Münchmeyer (* 15. April 1829 in Lauterbach; † 25. Dezember 1897) war der ältere Bruder des in Karl-May-Kreisen bekannteren Heinrich Gotthold Münchmeyer.

Leben[Bearbeiten]

Er hatte reich geheiratet - Caroline Wilhelmine Heide (1834-1906) - und finanzierte anfangs die Verlagsgeschäfte der Brüder. Seit 1878 wohnte er mit seiner Frau Caroline Wilhelmine nicht mehr im Jagdweg 14, sondern in der (nahen) Rosenstraße 91 (3. Etage). Ab 1879 wohnte er dann in Schönfeld bei Dresden.[1] Er hatte mehrere Kinder.

Er war lt. May früher Schneider gewesen und hatte danach auch als Kolporteur gearbeitet.[2] Anfangs war er an dem Verlag H. G. Münchmeyer beteiligt, verlegte aber auch unter eigenem Namen. So erschien Das Buch der Liebe in Friedrich Louis Münchmeyers Verlag.

Friedrich Louis Münchmeyer und Karl May[Bearbeiten]

Gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich umsorgte er den Jung-Redakteur May und oft gingen sie zu dritt abends aus.[3] Am 1. September 1875 begleitet er May zum Möbelkauf bei Max Hugo Dröher und bezeugt den Kauf.[4]

Wegen des Buch der Liebe kommt es am 23. Februar 1876 zu einer Haussuchung im Verlag und in Folge dessen zu einem Verfahren gegen Münchmeyer und Genossen - wobei "Genosse" May wahrscheinlich bereits in erster instanz freigesprochen wird.[5] Münchmeyer und der Drucker Friedrich Wilhelm Gleißner dagegen werden wegen "Vergehen gegen die Sittlichkeit" zu Geldstrafen von je 200 Mark verurteilt. Beide erheben dagegen Einspruch beim Landgericht. Bei der geheimen Revisionsverhandlung am 8. Dezember 1876 wurden beide freigesprochen.

Er begleitete seinen Bruder Heinrich häufig zu Familie May, die 1883 von Hohenstein nach Dresden-Blasewitz gezogen war.

H. G. Münchmeyer [...] brachte fast immer seinen Bruder, sehr oft auch andere Personen mit.[6]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl-May-Chronik I, S. 293
  2. Karl-May-Chronik I, S. 189
  3. Karl-May-Chronik I, S. 191
  4. Karl-May-Chronik I, S. 201
  5. Karl-May-Chronik I, S. 220f.
  6. Karl-May-Chronik I, S. 293

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.