Im Reiche des silbernen Löwen II (Schneider)

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Zeichnung Im Reiche des silbernen Löwen II
Deckelbild Im Reiche des silbernen Löwen II

Im Reiche des silbernen Löwen II ist das Deckelbild Sascha Schneiders für Karl Mays gleichnamige Reiseerzählung.

Entstehung

Die Titelbilder Schneiders zu Karl Mays vierbändigem Im Reiche des silbernen Löwen bilden gewissermaßen eine Einheit, sind aber nicht in der Reihenfolge der Bände entstanden. Die Zeichnung zu Band II war die zweite dieser vier und hatte die ungefähren Maße 51 x 81 cm.

Von der Vollendung dieses Bildes schrieb Sascha Schneider am 8. Februar 1905 in einem Brief an Karl May:

Hier ist IIter Band silberner Löwe: der volle Kampf! Zu den übrigen Blättern[1] habe ich nun die Entwürfe beisammen u[nd] Studien dazu gemacht. Wenn ich doch nur so gleich hintereinander alles fortarbeiten könnte, ich bliebe da viel mehr in high spirits.[2][3]

Auf einem Postpaketzettel – das dazu gehörige Paket enthielt wohl die Zeichnung – schrieb Schneider einen Tag später an May:

Die Schrift im Felde unten wird von Schwabe gleich selbst angefertigt, ich schreibe ihm sogleich darüber.[4]

Im Zusammenhang mit der Zeichnung zum ersten Band wird das Titelbild zum zweiten in einem weiteren Brief Schneiders an May (datiert auf den 14. Juli) erwähnt:

Silberner Löwe, Band I: Ahriman, der Fürst der Schatten, derselbe der dann im 2ten Band in meiner Zeichnung abgetan wird, wenigstens an der Gurgel genommen wird. Denn in meinem Blatt z[um] IIIten ist er wieder munter und kommt als Tod.[5]

Im gleichen Jahr erschien die vierte Auflage von Karl Mays Im Reiche des silbernen Löwen II, als erste auch in der Sascha-Schneider-Ausgabe mit dem hier betrachteten Titelbild.[6]

Kritiken

In der Einleitung zur Sascha-Schneider-Mappe ordnet Johannes Werner die Bilder zur Silberlöwen-Tetralogie der dritten Gruppe zu. Zu Im Reiche des silbernen Löwen II heißt es da:

Der Kampf zwischen Leben und Tod hat begonnen. Der prächtige, ausdrucksvolle Jünglingsakt hat mit nervigem Griff das Ungetüm des Bösen gepackt und scheint es zu erwürgen.[7]

Annelotte Range schreibt in ihrer Dissertation über Sascha Schneider zu diesem Titelbild:

[Ahriman Mirza wird] von einem unerschrockenen, kraftvollen Jüngling durch einen Würgegriff ins Wanken gebracht [...]. Wie Harry Melton in "Satan und Ischariot", so hat auch Ahriman Mirza ein "diabolische schönes Gesicht", das Schneider in eine hörnertragende Teufelsfratze übersetzt.[8]

Anmerkungen

  1. Gemeint sind die Titelzeichnungen zum ersten und vierten Band des "Silberlöwen".
  2. Englisch: in gehobener Stimmung.
  3. Steinmetz/Vollmer: Briefwechsel mit Sascha Schneider, S. 136.
  4. Steinmetz/Vollmer: Briefwechsel mit Sascha Schneider, S. 137.
  5. Steinmetz/Vollmer: Briefwechsel mit Sascha Schneider, S. 158.
  6. Hainer Plaul: Illustrierte Karl-May-Bibliographie. Unter Mitwirkung von Gerhard Klußmeier. Lizenzausgabe bei K. G. Saur München 1989, S. 232, Nr. 309.4. ISBN 3-5980-7258-9.
  7. Zitiert nach: Steinmetz/Vollmer: Briefwechsel mit Sascha Schneider, S. 501.
  8. Range: Zwischen Max Klinger und Karl May, S. 89.

Literatur