Jochen Bludau

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Jochen Bludau (* 2. Juli 1941 in Krefeld-Hüls, Nordrhein-Westfalen, † 9. März 2023[1]) war lange Jahre Old Shatterhand-Darsteller und künstlerischer und geschäftlicher Leiter des Elspe Festival.

Karl-May-Darsteller

Jochen Bludau spielte bereits seit seiner frühen Kindheit als Laiendarsteller auf der Elsper Freilichtbühne, 1958 hier erstmals die Rolle des Winnetou. Von 1966 bis 1993 stellte er auf dieser Bühne die Rolle des Old Shatterhand dar, womit er der bisherige Rekordhalter ist. Lediglich 1981 entfiel diese Rolle; er spielte stattdessen den Oberschurken Leflor. In Pierre Brices Stück in der Wiener Stadthalle 1983 spielte er ebenfalls den Old Shatterhand. Schauspielunterricht nahm er bei Elspe-Regisseur Karl Streck, außerdem Stuntunterricht in München, Paris und Hollywood.

1997 kehrte Bludau in einer kleinen Rolle als Karl May noch einmal auf die Elsper Bühne zurück. 2004 war er planmäßig eine kurze Vertretung für den Leflor-Darsteller. Als in der Premierenvorstellung 2011 der Darsteller des Lord Castlepool ausfiel, übernahm er kurzfristig auch diese Rolle.

2012 kehrte er überraschend noch einmal regulär auf die Bühne zurück: Jochen Bludau und Benjamin Armbruster spielten in einem Prolog zu Winnetou I das ältere Blutsbrüderduo. Bludau wollte damit nach eigenen Angaben seinem langjährigen Bühnenpartner einen würdigen Abschied verschaffen.

2017 kehrte er abermals auf die Bühne zurück und spielte die Rolle des Karl May in einem kurzen Prolog in Winnetou I.

Seine Mutter Maria, seine Ehefrauen Irmgard und Brigitte, sein Sohn Oliver Bludau und sein Stiefsohn Marco Kühne haben ebenfalls auf der Elsper Bühne gestanden.

Beruf und Berufung

Zunächst war Bludau im Hauptberuf beim Bundesgrenzschutz sowie als Sozialpädagoge und Grundschullehrer im Kreis Olpe tätig. 1971 übernahm er die Geschäftsführung der Naturbühne Elspe. Von 1974 bis 2009 war er auch Geschäftsführer des der Bühne angeschlossenen Wirtschaftsbetriebes Western Country GmbH (seit 2011: Elspe Festival GmbH). Im Sommer 2014 wurde er zur Entlastung seines Sohnes zusätzlicher und vom 1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2019 erneut alleiniger Geschäftsührer.

Seit 1970 hat Bludau die Textbücher in Elspe verfasst (nur 1973 war es offenbar eine Bearbeitung) und seit 1996 hat er auch die Regie der Stücke übernommen. Die Freilichtbühne Bad Segeberg übernahm 1973 eines seiner Stücke (Unter Geiern), das Naturtheater Greifensteine in den Jahren 1992 (Winnetou III) und 2014-2017 (Winnetou I) und die Bonanza-Ranch Katzweiler 1999 (Der Schatz im Silbersee).

Nachdem im Jahr 1976 der bisherige Winnetou-Darsteller Peter Löher nicht mehr zur Verfügung stand, gelang es ihm, Pierre Brice für die Bühne als Darsteller des Winnetou zu gewinnen, der diese Rolle fortan für zehn Jahre spielen sollte. Dieser Schritt sollte den Karl-May-Festspielen Elspe deutschlandweite Bekanntheit sichern.

Das Stück der Saison 2023 hatte Bludau ebenfalls wieder inszenieren wollen, verstarb jedoch unerwartet.

Buch und Film

1981 war Bludau Co-Autor des Buches Elspe – Deutschlands wilder Westen. 1993 produzierte er gemeinsam mit Hanno Huth die Filmkomödie Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem mit Helge Schneider, für den auf dem Bühnengelände gedreht wurde.

Literatur

  • Jutta Laroche: Jubiläumsstimmung in Elspe. Vor 50 Jahren fanden die ersten Karl-May-Festspiele im Sauerland statt. Ein Rückblick. In: Karl May & Co. Nr. 112/2008.
  • Elspe: Jochen Bludau hat die Geschäftsführung abgegeben / Artikel auf der Website von Karl May & Co. vom 04.01.2020

Weblinks