Karl May und die Musik

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Zeit seines Lebens hat sich Karl May mit Musik beschäftigt und war von seinen Fertigkeiten durchaus überzeugt.

Kindheit und Jugend[Bearbeiten]

Die meisten Informationen gab es dazu in Mays Selbstbiografie Mein Leben und Streben.

Mit einer Trommel hatte er als kleiner Junge einen Auftritt bei dem Stück Preziosa.

Der Knabe Karl May, der einen volltönenden, umfangreichen Sopran sang, war als Kurrendesänger verpflichtet, an Sonn- und Feiertagen zweimal in der Kirche zu singen. Er übernahm Weihnachten auch das Solo in der Jesaja-Weissagung.

Er bekam von Kantor Strauch Unterricht für Violine und Klavier und erhielt Stunden in Harmonielehre.

In den Lehrerseminaren in Waldenburg und Plauen wird auch Musiktheorie und -praxis gelehrt und von May 1861 mit der Gesamtnote "Gut" abgeschlossen (siehe Abgangszeugnis (Plauen)).

Karl May spielt Gitarre und dichtet/komponiert Liebeslieder für Anna Preßler.[1]

Später (vor und nach seiner Ostersteiner Haft) arrangiert und komponiert er für den Gesangsverein "Lyra" und trägt bei Abendunterhaltungen auch eigenes vor.

in Haft[Bearbeiten]

May bläst Althorn (Schloss Osterstein). Er arrangiert auch Musikstücke für die vorhandenen Instrumente.

Möglicherweise entstanden hier die geistlichen Kompositionen Weihnachtscantate, Ostercantate und Vaterunser. Auf Veranlassung durch Johannes Kochta spielt May Orgel bei katholischen Gottesdiensten in Waldheim und arrangiert auch hier Kirchenmusik.

als Redakteur und freier Schriftsteller[Bearbeiten]

Karl May bekommt von seinem Arbeitgeber Heinrich Gotthold Münchmeyer ein Klavier geschenkt und spielt häufig privat, während sein Freund Münchmeyer Geige dazu spielt.

spätere Beschäftigung mit Musik[Bearbeiten]

"Ave Maria" - Komposition von Karl May

1892 erwähnt May in einem Schreiben, dass er an einer Oper arbeite.

Es entstehen auch das Ave Maria und weitere Kompositionen, die teilweise unveröffentlicht bleiben. Den Text des Ave Maria zitiert May u. a. in Winnetou III.

Am 14. Juli 1897 spielt er in Komotau spontan Die Wacht am Rhein auf einem Spinett.[2]

Im Frühjahr 1898 besuchte Carl Jung May in Radebeul und war dort einige Zeit in der Villa "Shatterhand" zu Gast, worüber er 1962 einen schriftlichen Bericht verfasste.[3] Darin schrieb er u. a.:

Schon während seines Aufenthalts in meinem Elternhaus hatte er uns bei freier Improvisation eine keineswegs auffällige Fertigkeit im Klavierspiel bewiesen, ohne allerdings eine bemerkenswerte Veranlagung zu künstlerischer Inspiration erkennen zu lassen. Nebenbei erwähnte er, daß er sich auch mit Komponieren beschäftige und z. B. ein von ihm gedichtetes 'Ave Maria' vertont habe. Sein eigentliches großes Vorhaben richte sich darauf, Text und Musik zu einer großen Oper zu schreiben, die Winnetou verherrlichen solle. Angesichts der in seinem Klavierspiel offen zutage getretenen Diskrepanz zwischen Wollen und Können wagte ich die etwas beklommene Frage, ob er sich auch imstande fühle, mit dem Schreiben einer Orchesterpartitur und der Instrumentation neben seiner sonstigen schriftstellerischen Betätigung fertig zu werden. Darauf gab er mir prompt zur Antwort, das besorge ihm ein befreundeter Dresdener Musiker. Auch sonst fanden meine begeisterten Schilderungen von meinen damaligen musikalischen Erlebnissen in der Hofoper, der Hofkirche und Konzerten bei ihm nur geringen Widerhall, da er zu den Werken der großen klassischen Kunst nur ein oberflächliches Verhältnis zu haben schien.

In Karl Mays Nachlass fanden sich neben den eigenen Kompositionen auch erworbene Noten von Stücken u. a. von Meyerbeer.

im Nachlass erhaltene Kompositionen[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Ludwig Patsch: Karl Mays erste Liebe. In: Karl-May-Jahrbuch 1979
  2. Karl-May-Chronik II, S. 70
  3. enthalten in Karl-May-Chronik II, S. 106 ff.

Literatur[Bearbeiten]