Zipfelmützenclub: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 10. Juni 2014, 10:37 Uhr

Der Zipfelmützenclub ist in Karl Mays Humoreske Die Fastnachtsnarren ein Unterhaltungsverein, der sich in einer kleinen Stadt in der Gastwirtschaft "Zum lustigen Mann" trifft.

Hier kamen wöchentlich zwei Mal die Mitglieder des Zipfelmützenclubs zusammen, um nach des Tages Last und Arbeit sich in geselligem Kreise zu erheitern und munteren Scherz und Frohsinn walten zu lassen. Bei diesen Zusammenkünften trug jedes Mitglied eine weiße Zipfelmütze mit rothem Rande und blauer Quaste, der Vorsteher aber eine Kopfbedeckung mit vierfachem Zipfel als Abzeichen seines hohen, leider nur ein Jahr währenden Amtes. Am letzten Sonnabend vor Fastnachten nämlich wurden mittelst Ballotage[1] zwei Mitglieder bestimmt, von denen derjenige die Vorsteherwürde erhielt, welcher am darauffolgenden Fastnachtsdienstag den Anderen am Auffälligsten »zum Narren« machte. Die ganze Stadt war jedesmal auf die Lösung dieser possierlichen Angelegenheit gespannt, da es manchen guten Witz dabei gab, der noch lange Zeit den Gegenstand des Stadtgespräches bildete.[2]

Um diesen Vorstandsposten bewerben sich der Färbereibesitzer August Wadenbach und der Gasthofpächter Hahnemann. Zwar verliert Wadenbach den Wettkampf um das beste "zum Narren halten", aber da er sich schließlich mit der Hochzeit zwischen seiner Tochter Louise und Hahnemanns Sohn Heinrich einverstanden erklärt, darf er sein Amt doch behalten.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Eine Kugelung oder Ballotage (von frz. ballotte: kleine Kugel bzw. engl. ballot: Wahlkugel) ist eine geheime Abstimmung durch die verdeckte Abgabe verschiedenfarbiger Kugeln (aus Wikipedia).
  2. Karl May: Die Fastnachtsnarren. Deutsches Familienblatt, Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden 1875, S. 245.