Abipones

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Abipones oder Abiponen: jetzt erloschener Indianerstamm aus der Gruppe der Guaycuru, bewohnte einst die argentinische Provinz Chaco und machte sich als kriegerisches Reitervolk den Spaniern furchtbar. Ende des 18. Jahrh. waren sie noch 5000 Köpfe stark. Vgl. Dobrizhofer, Historia de Abiponibus (Wien 1784, 3 Bde.).[1]

Abiponen, Stamm der Pampasindianer in SAmerika am Parana, wandern in den Regenmonaten auf die Inseln des Platastroms; 5000 Köpfe; die Männer, groß u. kräftig, schwimmen gut, tättowiren sich, leben von Jagd u. Fischerei; Waffen: Lanzen u. Pfeile mit Eisenspitzen; ihr Feldherr ist auch ihr Richter; oberster Gott: Agaraigichi, der in den Plejaden seinen Sitz hat; ihre Sprache s. Abiponische Sprache. Kreil, Historia Abiponum (deutsch von Dobrizhofer, Wien 1783, 3 Bde.).[2]

In Allgemeine geographische Ephemeriden, Band 29[3] werden die Abipones unter andere, nicht sehr kriegerische Völkerstämme, wie die Quilines, Calíanos, Abipones, Chañas erwähnt.

bei Karl May

Abipones
Elbsandsteingebirge.jpg

El Sendador
In den Cordilleren
Das Vermächtnis des Inka

In Karl Mays Reiseerzählung In den Cordilleren werden sie als Aripones erwähnt.[4] Der Ich-Erzähler möchte sich durch Antonio Gomarra, der ihre Sprache leidlich versteht, zu von Weißen verlassenen Ansiedlungen auf dem Gebiet der Aripones führen lassen, da sich der Sendador, den er verfolgt, dort aufhalten soll. Dieser hat den Indianern wiederholt Weiße zugeführt, um sie von ihnen überfallen zu lassen; dabei wurden die Männer und Jungen getötet und für die Frauen und Mädchen Lösegeld verlangt. Der Sendador erhielt alles Gold, Geld und sonstige Wertgegenstände; alles andere bekamen die Aripones. Diesmal sollen die Männer auf einer von Alligatoren umgebenen Insel umkommen. Der Ich-Erzähler befreit sie, verhindert den Überfall beim Nuestro Sennor Jesu Christo de la floresta virgen und vermittelt Frieden und ein gegenseitiges Hilfsabkommen zwischen Siedlern und Aripones.

In Karl Mays Roman Das Vermächtnis des Inka sind die Abipones mit den Cambas ebenso verfeindet wie ihr Häuptling El Brazo valiente mit dem Vater Jaguar, der wiederholt den Cambas beistand, auf dessen Friedensvorschläge El Brazo valiente aber nicht einging. Dieser Häuptling lässt sich – samt seinem Volk – von Aufständischen für Gewehre und Unterstützung bei der Vernichtung der Cambas kaufen. Vater Jaguar will das kampflos verhindern, doch ein regulärer Leutnant verursacht durch Erschießen des Häuptlings ein Massaker, dem ein beträchtlicher Teil der Abipones zum Opfer fällt und wofür er umgehend hingerichtet wird. Danach steht einem Friedensschluss nichts mehr im Wege.

Abipones im Werk Karl Mays

  • El Brazo valiente (Das Vermächtnis des Inka)

Trivia

In Kreuzworträtseln wird laut raetsel-hilfe.de "ABIPONES" als Lösungswort für "Afrikanischer Volksstamm" erfragt.

Anmerkungen

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 40.
  2. Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 36.
  3. "Allgemeine Geographische EPHEMERIDEN. Verfasset von einer Gesellschaft von Gelehrten, und herausgegeben von F. I. Bertuch Doctor der Philosophie und Herzogl. Sachsen-Weimar. Legations-Rathe. Neun und zwanzigster Band. Mit Charten und Kupfern. Weimar, im Verlage des Landes-Industrie-Comptoirs." (Onlinefassung)
  4. Historisch-kritische Ausgabe, hrsg. von Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger, Abteilung IV, Band 8, Greno Verlag Nördlingen 1988, S. 15, 21.