Adolf Hitler: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 7. Oktober 2019, 08:10 Uhr

Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn, Österreich-Ungarn; † 30. April 1945 in Berlin) war ein deutscher Politiker und Diktator österreichischer Herkunft.

Leben

Hitler war ab 1921 Parteichef der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), seit 1933 Reichskanzler und von 1934 bis zu seinem Suizid unter der Bezeichnung Führer und Reichskanzler zugleich Regierungschef und Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches.

Unter Hitlers Führung errichteten die Nationalsozialisten in Deutschland die Diktatur des so genannten Dritten Reiches. Im Laufe des Jahres 1933 wurden alle anderen Parteien verboten oder zur Selbstauflösung gedrängt ("Gleichschaltung"). Das Regime verfolgte politische Gegner mit Inhaftierung in Konzentrationslagern, Folter und Mord. Hitler und seine Anhänger betrieben die systematische Entrechtung und Ermordung der europäischen Juden sowie anderer religiöser, ethnischer und gesellschaftlicher Gruppen und entfesselten den Zweiten Weltkrieg. Infolge dieser Politik wurden weite Teile Deutschlands und Europas zerstört. Unter den rund 55 Millionen Toten im Zweiten Weltkrieg waren etwa sechs Millionen in Hitlers Herrschaftsbereich systematisch ermordete Juden.

Adolf Hitler und Karl May

Als Karl May am 22. März 1912 im Wiener Sofiensaal seinen Vortrag "Empor ins Reich der Edelmenschen!" hielt, lebte Hitler als arbeitsloser Kunstmaler in Wien. Ein Besuch Hitlers bei Karl Mays Vortrag ist allerdings unbewiesen; wird aber von Biografen beider Männer gelegentlich angenommen.

Hitlers Protokollführer Dr. Henry Picker erwähnt folgende Begebenheit aus Hitlers Jugend:

"Schon in der ersten Realschulklasse blieb Hitler 'sitzen', die anderen drei schaffte er zum Teil nur mit Wiederholungsprüfungen. Auch 32 Stockhiebe seines Vaters brachten keine Besserung; er rekapitulierte Karl May und brachte den Vater durch lautes Mitzählen der einzelnen Schläge aus dem Konzept."[1]

Hitlers Architekt und Freund, der Rüstungsminister Albert Speer, beschreibt eine Fahrt zu den Linzer Panzerwerken. Da er noch einige Zeit hatte, zeigte Hitler Speer das Linz seiner Jugend.

"Er zeigte uns ein Hotel nahe der Donau, in dem Karl May, wie Hitler sich erinnerte, im Jahre 1901 fast zwölf Monate lang gewohnt hatte."[2]

Zum Lesestoff Hitlers zählten nachweislich (auch) die in seinen Bibliotheken in der Berliner Reichskanzlei, auf dem Obersalzberg und in seiner Münchener Privatwohnung[3] vorhandenen Werke Mays. Insbesondere für die Indianer- und Orientgeschichten gilt:

"Sein Leben lang griff Hitler immer wieder gerne zu Karl May, dessen Abenteuer, wie er selbst sagte, ihm in angespannten Situationen Trost spendeten."[4]

In den ersten Monaten nach seiner Ernennung zum Reichskanzler verfiel Hitler in eine Art Müßiggang und las alle 70 (?) Bände, von denen er im Krieg später behauptete, dass sie ihm die Augen für die Welt geöffnet hätten.[5]

1933 schrieb der Zeitungsreporter Robert Achenbach nach einem Besuch auf dem Obersalzberg:

"Auf einem Bücherbord stehen politische und staatswissenschaftliche Werke, einige Broschüren und Bücher über die Pflege und Zucht des Schäferhundes, und dann - deutsche Jungens, hört her! Dann kommt eine ganze Reihe Bände von - Karl May! Der Winnetou, Old Surehand, der Schut, alles liebe Bekannte."[6]

Bei der Ausarbeitung des Angriffs auf die holländische Festung Eben Emael Ende Oktober 1939 schlug Hitler der Generalität vor, ein Abwehrbatallion in holländischen Uniformen aufzustellen: "Uniform ist in Kriegszeiten immer die beste Tarnung." Allerdings sei es notwendig, dass die Führer des Stoßtrupps in Sprache, Kleidung und im Benehmen von holländischen Polizeioffizieren nicht zu unterscheiden sind. Er schimpfte über die Unfähigkeit der Generäle, solche Gedanken zu entwickeln: "Sie hätten mehr Karl May lesen sollen!"[7]

Der Schriftsteller Klaus Mann schrieb (auch auf Grund dieses Zitates) im amerikanischen Exil unter dem Titel "Cowboy Mentor of the Führer":

"A whole generation grew brutish and run wild - partly through the evil influence of Karl May [...] The Third Reich is Karl Mays ultimate triumph, the ghastly realization of his dreams." (Eine ganze Generation wurde brutal und rastete aus - teilweise durch den bösen Einfluss Karl Mays [...] Das Dritte Reich ist Karl Mays endgültiger Triumph, die entsetzliche Realisierung seiner Träume.)[8]

Diese skurrile Fehleinschätzung wurde von anderen ins Exil gezwungenen Schriftstellern zurechtgerückt. Carl Zuckmayers Tochter Winnetou (so genannt von ihrem Karl-May-begeisterten Vater) erhielt einen "offenen Brief" des österreichischen Schriftstellers Roda Roda, einem Freund der Familie. Sie war nämlich im Alter von zwölf Jahren auf eine Ausbürgerungsliste der Nazis gesetzt worden.

"Oder haben Sie [Winnetou Zuckmayer] "Mein Kampf" geschrieben? Räubereien gestiftet und begangen? Dann freilich wäre die Acht und Aberacht verdient."[9]

1984 schrieb schließlich Günter Scholdt: "Nicht der May-Einfluss auf Hitler, sondern der unzulängliche May-Einfluss ist somit das eigentlich Fatale!"[10]

Sonstiges

Adolf Hitler in Karl-May-Filmen und -Bühnenaufführungen:

Im Film Karl May von Hans-Jürgen Syberberg (1974) ist Hitler (gespielt von Rainer von Artenfels) als Besucher von Karl Mays Vortrag Empor ins Reich der Edelmenschen in Wien zu sehen.

In dem Theaterstück Tumult auf Villa Shatterhand treffen May und Hitler (bei der Uraufführung 1997 dargestellt von Achim Conrad) in der Villa Shatterhand aufeinander.

Im Stationentheater Karl MayBe (2018 und 2019) bittet Hitler (abwechselnd verkörpert von Robert Elsinger, Leonhard Srajer und Max Kolodej) Karl May nach dessen Vortrag in Wien um ein Autogramm, wobei sie ein kurzes Gespräch führen.

Anmerkungen

  1. Henry Picker: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier 1941–1942, VMA Wiesbaden 1983, S. 121.
  2. Albert Speer: Spandauer Tagebücher, Propyläen Verlag 1975, S. 259.
  3. Georg Stefan Troller: Selbstbeschreibung, Hamburg 1988.
  4. Timothy W. Ryback: Hitler's Private Library: The Books That Shaped His Life.
  5. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie, Propyläen Verlag 1973, S. 615.
  6. Sonntags-Morgenpost, München 1933.
  7. David Irving: Adolf Hitler. Führer und Reichskanzler 1933–1945, Dresden 2013, S. 232.
  8. Klaus Mann: Cowboy Mentor of the Führer.
  9. Roda Roda: Offener Brief an Fräulein Winnetou Zuckmayer. In: Pariser Tageszeitung, 2./3. Juli 1939.
  10. Gunter Scholdt: Hitler, Karl May und die Emigranten. In: JbKMG 1984, S. 85.

Literatur

Weblinks

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.