Amihn

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Werke mit
Amihn
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Ardistan und Dschinnistan I
Ardistan und Dschinnistan II

Amihn (treu, zuverlässig) ist der Scheik der Ussul und der Mann von Taldscha. Seine beiden Söhne gehören zur Leibgarde des Mir von Ardistan. Er wird mit dem biblischen Goliath verglichen: Er ist anderthalb Kopf länger als Kara Ben Nemsi – mit der entsprechenden Schulterbreite und Muskulatur. Amihn wird als simpler, kindlich naiver Urmensch, mit aufrichtigem und rechtschaffenem Wesen geschildert. Sein Pferd heißt Smihk.

Die Lanze in seiner rechten Faust glich auch einem Weberbaum, und das Messer, welches in seinem Gürtel steckte, hatte eine derartige Form und Schwere, daß es zugleich als Beil, wenn nicht gar als Axt gebraucht werden konnte. Auf dem Rücken hing ihm ein gewichtiger, aus Krokodilsrücken gefertigter Bogen und darunter ein für Wurfspeere und Pfeile undurchdringlicher Köcher aus Schildkrötenschale [...] Die Füße steckten bis herauf an das Knie in dicken, stiefelähnlichen Baströhren, die dadurch festeren Halt bekamen, daß man sie mit breiten Lederriemen umwunden hatte [...] Die Oberschenkel steckten in sehr festen, ledernen Hohlzylindern, die man unter Zuhilfenahme der Phantasie als Hose bezeichnen könnte. Von Leder war auch die Bekleidung des Leibes, eine Art von Koller, welches vorn sehr weit offen stand und eine vollständig und sehr dicht behaarte Brust sehen ließ. Man hatte bei diesem Anblicke das Gefühl, daß auch der ganze übrige Körper in der gleichen Weise behaart sein müsse. Dementsprechend war der unbedeckte Kopf durch einen dunklen Haarwald geschützt, der wie eine Mähne bis halb über den Rücken herunterhing, und vom Gesicht waren nur einige kleine Stellen Haut zu sehen; das andere alles war Bart, der vorn fast noch weiter herniederreichte als hinten das Haar des Hauptes. Die Augen dieses Mannes konnten [...] nur als "Äuglein" gelten; sie waren viel zu klein für diese Hünengestalt, für diesen Riesenkopf und für dieses breite Gesicht, über dessen Haarwald sich eine zwar niedrige, aber außerordentlich kräftige Stirn erhob.[1]

Amihn versucht, Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar gefangenzunehmen, doch wird er von Kara Ben Nemsi überlistet und selbst gefangen. Er ist zwar ein äußerst gutmütiger, lieber Mensch, aber in seiner urtümlichen Kraft ist er doch zuweilen – ohne bewusste Absicht – recht brutal. So schlägt er dem Pferd Assil Ben Rih, als dieses ihn nicht aufsitzen lassen will, die Faust mit voller Kraft zwischen die Augen.

Amihn ist nicht sehr aktiv: Von seiner Frau lässt er sich in seinen Entscheidungen leiten, und dem Dschirbani überlässt er die Führung des Feldzuges gegen die Tschoban.

Später reist er wegen der Gefangennahme seiner Söhne nach Ard und El Hadd und nimmt an der Verfolgung des Panthers teil.

Anmerkungen

  1. Karl May: Der Mir von Dschinnistan. In: Deutscher Hausschatz 1908/09, 1. Kap., S. 21.

Literatur

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.