Anachronismen

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Man spricht von einem Anachronismus, wenn ein Autor z.B. einen Legionär des alten Rom eine moderne Armbanduhr tragen lassen würde.

Auch Karl May sind in seinem Werk Anachronismen unterlaufen - meist wohl, weil er sich um die genaue zeitliche Einordnung seiner Erzählungen und Romane nicht wirklich kümmerte.

Einige dieser Anachronismen wurden von Bearbeitern mehr oder weniger brachial korrigiert.

Anachronismen in Mays Werk[Bearbeiten]

Deutscher Krieg[Bearbeiten]

In "Waldröschen": Es wird ca. um 1876 über den gegenwärtigen deutsch-österreichischen Krieg geprochen. Dieser war jedoch zehn Jahre vorher (s. auch: Zeitraum).

Ku-Klux-Klan[Bearbeiten]

in "Winnetou II": Der historische Ku-Klux-Klan wurde 1865 gegründet. Der Ich-Erzähler trifft aber bereits zeitlich vorher (mitten im Bürgerkriege) auf Mitglieder desselben.[1] Auch in "Der Schatz im Silbersee" verortet May die Gründung des Klans in die Zeit des Bürgerkriegs.

Kanonenbahn[Bearbeiten]

in "Die Liebe des Ulanen": Die historische Kanonenbahn wurde ab 1875 gebaut und 1878 offiziell eröffnet - und von Karl Mays Helden 1870 bereits genutzt.

Pacificbahn[Bearbeiten]

in "Auf der See gefangen": Die historische Pacificbahn von Omaha nach San Francisco wurde ab 1863 von der Central Pacific Railroad, ab 1865 von der Union Pacific Railroad konvergierend gebaut und am 10. Mai 1869 offiziell am Promontory Summit, Utah eröffnet. Karl Mays Protagonisten stoppen aber zeitlich früher (vor Beginn des Sezessionskriegs, also vor dem 12. April 1861) einen Zug derselben.

in "Winnetou I": Mit dem Bau der transkontinentalen Eisenbahn begann das Hinschlachten der Büffelherden. Obwohl es in "Winnetou I" im Wilden Westen noch keine Eisenbahn gibt, beklagt Sam Hawkens bereits dieses Büffelmorden dort, welches später eine der Ursachen für die Indianerkriege war.

Kräuterbuch[Bearbeiten]

in "Der beiden Quitzows letzte Fahrten": Das "Kräuterbuch" befindet sich bereits ein Dreiviertel-Jahrhundert vor der Geburt dessen Erstverfassers Andreae Matthioli im "Zauberhaus" von Suteminn.

Heftpflaster[Bearbeiten]

in "El Sendador": Das Heftpflaster wurde 1882 zum Patent angemeldet. Der Ich-Erzähler benutzt es aber bereits deutlich früher. Der Handlungszeitraum des Textes ist wegen des historischen Hintergrundes zwischen 1868 und 1874.[2] (Auch in Die Todes-Karavane (erschienen im Herbst 1882) erwähnt Sir David Lindsay, dass sich in einem früheren Abenteuer "Heftpflaster" in seiner Tasche befunden habe.)

Skat[Bearbeiten]

in "Der Scheerenschleifer": Im von Erich von Seeström gedichteten Schleiferlied wird das Skatspiel erwähnt, das in den 1820er Jahren erfunden wurde. Die Geschichte spielt aber im Jahre 1707.

Fort Cass[Bearbeiten]

in "Ein Oelbrand": Old Shatterhand kuriert in Fort Cass seine Verletzung. Das Fort bestand jedoch nur von 1832 bis 1835.

Siehe auch[Bearbeiten]

Verwandt mit den Anachronismen sind Mays Asynchronitäten.

Manchmal unterliefen ihm auch richtige Fehler.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Diesen Anachronismus gibt es in der "Vorfassung" "Der Scout" nicht. Claus Roxin schreibt dazu im Vorwort des betreffenden Reprints: "Die ... Annahme, Mays Erzählung spiele im Juni/Juli 1865, während der Ku-Klux-Klan erst 1866 gegründet worden sei, ist aber sehr umstritten. Imgram (siehe Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft 109/1996) versucht darzutun, daß "Der Scout" erst 1866 spiele, so daß May keine historische Ungenauigkeit unterlaufen sei."
  2. Marlies Bugmann in http://www.karl-may-magazin.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=1789&view=next