Arno Krieger

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Arno Krieger
Anzeige von 1895

Arno Alexander Krieger (* 9. Juni 1862; † ?) war einer der Freunde von Karl May und Direktor der Höheren Lehr- und Erziehungsanstalt für Söhne und Töchter gebildeter Stände in Kötzschenbroda und einer Knabenschule mit Pensionat.

Leben

Sein Vater Carl Moritz war Juni 1867 Begründer der "Krieger'schen Lehr- und Erziehungsanstalt mit Pensionat" auf Altfriedstein, die vor allem die gut betuchte Radebeuler Klientel ansprach, die sich zunehmend in Ober- und Niederlößnitz niederließ und bereit war, in eine gehobene Bildung ihrer Kinder zu investieren. Der große Zulauf erforderte schließlich den Umzug von Altfriedstein auf die Meißner Straße. Seine Töchter, die Schwestern Arno Kriegers, waren Lehrerinnen und nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden seines Vaters (er starb 1889) übernahm Arno Krieger 1887 die Direktion der Anstalt, obwohl er sein eigenes (Theologie-)Studium in Leipzig zu dem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen hatte. Krieger absolvierte nach dem Examen dann eine pädagogische Zusatzprüfung und kümmrerte sich dann um die Erweiterung der Lehranstalt. Im Zuge dieser Erweiterungsmaßnahmen wurden auf der Meißner Straße mehrere Grundstücke belegt: Progymnasium (Meißner Str. 47), Knabenerziehungsheim (Meißner Str. 41) und die Höhere Töchternschule (Meißner Str. 39). 1899 heiratete er die Institutsvorsteherin der Höheren Töchterschule, Lina Wilhelmine Heiser. Sie hatten sieben Kinder.

1903 musste sich die Bildungseinrichtung jedoch der Konkurrenz in Dresden und Umgebung beugen und schließen. Später lebte er in Leipzig.

Arno Krieger und Karl May

1889 unterhielt das Ehepaar May auch eine Freundschaft mit Krieger. May schenkte der Lehrmittelsammlung 1891 ein Exemplar von Der Sohn des Bärenjägers. Er nahm auch an spiritistischen Sitzungen im Hause May teil, denn er wird am 6. September 1909 von Emma May als Zeuge für spiritistische Beschäftigung Karl Mays benannt.[1]

Seine Höhere Töchterschule besuchte auch Lottel, während sie bei Karl May lebte. Sie benötigte elf neue Schulbücher, wie sie am 29. November 1891 nach Hause schreibt. Am 22. Dezember 1891 gab es ab 18 Uhr eine große Weihnachtsfeier an der Schule mit einer Aufführung im Saal des Bahnhofhotels in Kötzschenbroda. Die Schüler - darunter auch Lottel - sangen und deklamierten u.a, das Theaterstück Die schönste Gabe von Krieger. Das Stück wurde von der Kötzschenbrodaer Zeitung am 25. Dezember wohlwollend besprochen.

Die Lehranstalt im Werk

Die Lehranstalt fand ausdrücklich im Mays Roman Der Ölprinz Erwähnung:

"Der 'große Donner' war einsichtig genug, zu erkennen, daß er für die Zukunft nicht die nötigen Kenntnisse besitze, und daß sein Nachfolger mehr, viel mehr lernen müsse, als er selbst gelernt hatte. Er faßte, beeinflußt durch seine kluge weiße Frau, den Entschluß, seinen Erstgeborenen in eine Schule der Weißen zu schicken. Old Shatterhand kam und stimmte lebhaft bei. Er war ein Deutscher und die Squaw eine Landsmännin von ihm, und beide brachten den Häuptling dahin, den Sohn nach Deutschland zu senden, um ihn dort einer berühmten Erziehungsanstalt anzuvertrauen. Old Shatterhand schlug eine solche vor, und sein Vorschlag wurde angenommen."
"Ich weiß, ich weiß," fiel da der Kantor ein. "Ich kenne diese Anstalt."
"Wirklich? Nun, welche?"
"Es ist die höhere Lehr- und Erziehungsanstalt, kurz und gut, das berühmte Institut Direktor Arno Kriegers in Kötzschenbroda bei Dresden."
"Woher wissen Sie das?"
"Schi-So sagte es mir, und auch Adolf Wolf ist dort für die Tharandter Akademie vorgebildet worden."
"So brauche ich nicht viel mehr hinzuzufügen, denn das weitere scheinen Sie besser zu wissen, als ich es weiß."
"Old Shatterhand," fuhr Sam fort zu erzählen, "ebnete den Weg zur Aufnahme in das Institut, und die Häuptlingssquaw brachte dann ihren Sohn hinüber, bei welcher Gelegenheit sie die große Freude hatte, ihre Heimat wiederzusehen. Später lernte ich den 'großen Donner' kennen und erfuhr zu meinem Erstaunen von ihm, daß er einen Sohn in Kötzschenbroda bei Direktor Krieger habe. Der Knabe rechtfertigte die Empfehlungen Old Shatterhands; seine Zensuren lauteten ohne Ausnahme auf 'Eins', und als er von dort nach Tharandt ging, gestanden sich seine Lehrer, daß dieser rote Schüler von keinem der bisherigen weißen übertroffen worden sei."

Sonstiges

Möglicherweise war er der in der Pollmer-Studie erwähnte:

junge unverheirathete Schulmann, den [Emma] wöchentlich mehrere Male, wenn ich des Abends arbeitend zu Hause saß, besuchte, um sich dann um Mitternacht von ihm nach Hause begleiten zu lassen. [2]

Anmerkungen

  1. Karl-May-Chronik IV, S. 558
  2. Frau Pollmer S. 857

Literatur

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.


Weblinks