Brillenjüngling

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Werke mit
Brillenjüngling
KBN2.jpg Bild2.jpg OS19.jpg

Im Lande des Mahdi III

Der Brillenjüngling ist ein Gohk in Wagunda.

[Er ist] der Flaneur des Dorfes, hatte sein Haupt mit einer abgerissenen Hutkrämpe geschmückt [...] Sein rechter Fuß steckte in einem sohlenlosen Lederschuh, während an dem linken eine Sandale befestigt war. Sein bester Schmuck aber, vielleicht die größte Kostbarkeit des ganzen Dorfes, bestand aus einem gläserlosen, verbogenen uralten Brillengestell aus Messing, welches er mit Hilfe eines dünnen Riemens um den Hals befestigt hatte.

Er dient dem Ich-Erzähler und dem Reïs Effendina als Führer und Dolmetscher. Am Ich-Erzähler hängt er besonders, da dieser ihm den rechten Ort für seine Brille zeigt.[1]

Der Ich-Erzähler sieht ihn auf einer Völkerwiese in Paris wieder:

Das Haupt [...] war unbedeckt – oder vielmehr stark bedeckt von tausend kleinen Löckchen, deren Fett in der Sonne förmlich glänzte. Auf seinen Schultern hing eine grüne, mit silbernen Tressen besetzte weite und nicht zugeknöpfte Weste. Brust und Arme waren von tiefer Schwärze und unbedeckt, aber um den Hals trug er eine Boa von Affenfell. Eine blau und gelbkarierte Badehose umhüllte seine Hüften. Die Beine waren nackt, zwei Hundehalsbänder abgerechnet, welche er über den Knieen festgeschnallt hatte, und die Füße steckten in grauen Filzschuhen, an deren Spitzen je drei lange, gelbe Hahnenfedern aufwärts stehend befestigt waren. In der Rechten hielt er eine Reitpeitsche und in der Linken einen alten, rotseidenen Sonnenschirm.

Er ist mit einer Sudanesin verheiratet, die ebenfalls mit bei der Völkerschau ist.

Anmerkungen

  1. Nur in der Hausschatz-Fassung: Der Jüngling nennt den Ich-Erzähler wegen dieser Information "Dazizeibrill-Effendi".

Literatur

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.